Der Zion National Park, (Zufluchtsort oder Heiligtum) wurde nach Mormonen die in dieser Gegend siedelten, benannt. Er besteht aus mehreren Schluchten, die bekanntesten sind Zion Canyon und Kolob Canyon. Die Canyons sind durch Ausspülungen eines Flusses  in den braunen bis orangeroten, 170 Millionen Jahren alten, Sandstein der Navajo Formation entstanden.  Die neun sichtbaren Gesteinsschichten als The Grand Staircase benannt sind Teil der Gesteinsformation die vom Bryce Canyon bis zum Grand Canyon reichen.

Zugänglich wurde der Nationalpark mit dem Bau der Strasse US 9  die den Park in süd- östlicher Richtung durchschneidet. Am südlichen Eingang (South Entrance) befindet sich auch die Campgrounds und das Zion Canyon Visitor Centrum. Der eigentliche Canyon kann über eine Stichstrasse (Zion Canyon Scenic Drive) von der Canyon Junktion entlang des Noth Fork Virgina River bis an ihrem Ende am Temple of Sinawava  befahren werden. Hier verkehren wie üblich in den NP, kostenlose Shuttlebusse mit denen man bequem von den Campingrounds zu den Hauptaktraktionen im Park gelangt. In der Hochsaison ist das befahren des Scenic Drives nur Besucher der Zion Lodge erlaubt. Die Parkplätze sind limitiert und natürlich sehr schnell belegt, denn von hier starten fast alle Trails, Emeral Pool und vor allen der atemberaubenste Trail, Angel's Landing... Am Ende der Schlucht, kann man durch das Wasser watend in die sich verengende Klamm wandern. Uns war der Weg, aufgrund des kalten Wassers und den glitschigen Steine zu beschwerlich.

Anders als bei unserem ersten Besuch im Zion NP, haben wir mehrere Tage für den Besuch im Park veranschlagt. So richten wir uns ein, frühzeitig einen Platz im South Campground zu belegen. Hier werden freie Plätze, durch Selbstregistrierung mittels Kuvert beim  Eintreffen am Platz belegt. Reservierte Plätze sind über einen Aushang an der Informationstafel ersichtlich. Auch in der Hochsaison hat man um die Mittagszeit noch gute Chancen einen Platz zu bekommen. Der Watchman Campground ist aufgrund der Full Hook Up Plätze (Strom und Wasseranschluss) und der Online Reservierung lange Zeit im Voraus ausgebucht.
In fußläufiger Entfernung vom Campground befindet sich das Visitorcenter. Dort bekommt man alle nötigen Informationen und die Wanderkarten der einzelnen Trails im Park. Es ist erst Nachmittag so nehmen wir den nächsten Shuttle Bus um vom Endpunkt, Temple of Sinawava den kurzen Fußweg Riverside Walk bis zur Schlucht zu gehen.

Am Endpunkt des Riverside Walk verengt sich die Schlucht und man kann abhängig vom Wasserstand des Flusses ein gutes Stück in die Schlucht (The Narrows) wandern. Das Wasser ist entsprechend kalt und glitschiger Untergrund durch runde Steine erschwert ein Vorwärtskommen. Wir ersparen uns diese Wanderung da bei den zurückkehrenden Personen auch keine so rechte Freude zu bemerken ist. Spät am Abend kehren wir am Campingplatz zurück und beschließen mit einem gegrillten Steak den Tag. Nach dem Frühstück beschließen wir den Trail über den Weeping Rock und dem Hidden Canyon Trail von ca. 3 Stunden zu machen. Steil in Serpentinen geht es einen asphaltierten Weg die senkrechte Wand hoch, über steile Abhänge erreichen wir  den Aussichtspunkt der einen atemberaubenden Blick in den Zion Canyon ermöglicht. Dieser Trail sollte ein Training für den anspruchsvolleren Anstieg von Angel Landing am West Rim werden.

Heute wollen wir es angehen, für Geübte ohne Höhenangst, der Trail Angels Landing. Eigentlich sind wir zu spät am Einstiegspunkt des Trail der über Serpentinen die senkrechte Wand hinaufführt. Denn die Sonne steht auch um diese Jahreszeit noch sehr hoch und der gesamte Weg, bis auf kleinere Stücke befindet sich im direktem Sonnenlicht ohne Schatten. Unsere Schuld, hier muss man sehr früh los um nicht das ganze Stück der Sonne ausgesetzt zu sein. Wir erreichen den Rimpoint um sich für das letzte Stück einen steilen engen Anstieg, die Schlüsselstellung, nämlich über eine 800m lange Gradwanderung, das Plateau auf einen Felsvorsprung zu erreichen. Der Anstieg ist aber mit Seile oder Ketten so wie eingelassene Eisenhaken gesichert aber trotzdem nichts für Personen mit Höhenangst.

Leider haben wir ausgesprochenes Pech, ein sich in der Ferne abzuzeichnendes Gewitter veranlasst uns, doch den Anstieg abzubrechen. Unser Glück auf halber Höhe des Abstieges erwischt uns das Gewitter mit starken Regen und Hagel. Mit anderen Personen finden wir Schutz unter einem Felsvorsprung. Der Abstieg bei nachlassen Regen, muss nun vorsichtiger erfolgen da durch den Regen der Weg sehr rutschig geworden ist. Durchnässt erreichen wir den Bus, als das Gewitter uns nun erreicht. Es regnet und hagelt so stark dass die Strasse teilweise verschüttet wird und ein Frontlader den Weg für den Bus frei machen muss. Innerhalb kurzer Zeit ist der Spuk vorbei und die Sonne scheint wieder, die nassen Felswände glänzen im Sonnenlicht.

Zum Ausklang führt uns eine kleine Wanderung zum Emeral Pool. Vielleicht hat er mal wie ein Edelstein ausgesehen, mittlerweile nur noch eine Pfütze die durch einen Wasserfall und und von der Felswand tropfenden Wasser gebildet wird. Nichts spätakuläres, unterwegs ein paar Cayonbewohner, eineWolfspinne und eine Dornechse...

Ab der Canyon Junction, windet sich die Strasse US9, über Serpentinen, Zion Mount Carmel Highway, mit atemberaubender Aussicht auf die steilen, sekrecht stehenden Felswände des Canyons um aus dem Tal, über ein Tunnel, auf ein Hochplateau zu kommen. Das Hochplateau wurde aus einer anderen geologischen Struktur gebildet wie das Tal. Duch zuerst muss das längste Tunnel im Park die den Weg in die Hochebene ermöglicht, durchfahren werden. In der Hochsaison wird der Durchgangsverkehr aufgrund des Tunels für Fahrzeuge ab 3 Meter wechselseitig geregelt und kostet $15. Die Felsen aus Sandstein auf dem Hochplateau, wurden durch Wind und Regen so bearbeitet, dass sie aussehen als wären sie jahrelang mit einem riesigen Sandstrahlgebläse geschliffen worden. Über den East Entrance verlassen wir den Park um von hier über die US 89 zum Bryce Canyon oder Kanab (Page) zu fahren.


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 Stand:     29 September 2012

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