Dieses Jahr hatten wir Grund zum feiern...  Die Erkrankung meiner Frau, erlaubte uns doch, eine weitere längere Reise in die USA zu unternehmen. Durch den Besuch von San Francisco, waren wir ja praktisch in der Nähe und so beschlossen wir einen Ausflug nach Hawaii, zu machen, um dort drei Inseln, Maui, Big Island und Ohua zu besuchen.
Unser Fahrzeug wurde für die Zwischenzeit in einem Storage geparkt. Nicht billig, zusammen haben beide Fahrzeuge eine länge von 43'' was mit $200 zu bezahlen ist. Von Wettbewerb keine Spur, man spricht sich ab, kein Storage ist billiger, ich muss in den sauren Apfel beißen, dafür wäre es in diesem RV-Boot Storages, auch sehr sicher. Mit einem Mitfahrzeug $64 pro Tag, gebucht über den ADAC (Alle Versicherungen, Tankfüllungen, Freie Kilometer) fahren wir am späten Nachmittag zu einem Hotel in Flughafennähe.

22.05. - 25.05.13 Maui, Hawaii. Eine eigene Anfahrt für Rentel Car Returne, beschleunigt die Rückgabe der Mitfahrzeuge und mit dem Shuttlebus, wird man direkt zu seinem Abflugterminal (United Airlines) gebracht. Alles geht schnell und nüchtern über die Bühne, denn anders als in Deutschland beschränkt man sich hier auf das Wesentliche, die Flüge werden praktisch wie auf Busbahnhöfe abgewickelt. Über ein Self Checkin Terminal, bei dem nur der Buchungscode eingegeben werden muss, erhalten wir die Bordkarten. Für das Gepäckstück müssen $17. am Checkin Kiosk, bezahlt werden, Den üblichen Sicherheitscheck der TSA, mit Schuhe aus, Taschen entleeren, alles in die Körbe zum Durchleuchten und danach, durch den Körperscanner,  muss noch überstanden werden.

Das Bording geht schnell von statten, immerhin müssen über 280 Personen, ihre Sitzplätze einnehmen, denn jede Minute kostet der Fluggesellschaft Geld, wenn sie nicht pünktlich ihr Startwindow wahrnehmen kann. Im Flieger selber gibt es nur eine kleine 1 Klasse, und die Cabin Klasse....  Natürlich ist hier alles Routine, pünktlich hebt die Maschine ab um nach 5 Stunden Flugzeit, Maui, Hawaii zu erreichen. Wer nun glaubt hier warten Hula-Mädchen mit ihren Blumenkränzchen, wird enttäuscht sein. Der einzige Unterschied zu Mallorca, Amerikaner kennen kein Abklatschen nach der Landung...  Der Eindruck ist nüchtern, eine karge durch Vulkane geprägte Insel erwartet den Besucher auf der Westseite...

Mit dem Mietwagen geht es zunächst flott in das Städtchen, es ist Mittagszeit und wir holen uns einen Salat in einem der großen Supermärkte. Wir sind vorgewarnt, gegenüber dem Festland sind hier die Preise ca. 30% teurer...  Hier wird der höhere Preis damit begründet dass ja alles vom Festland eingeführt werden muss...  Nicht ganz nachvollziehbar, denn als Frachtkosten werden gerade mal 64 Cent für ca. 1 Kg Fracht aus China veranschlagt... Wir stehen im Stau, nur im Schritttempo geht es zu unserem Hotel an der Ostseite der Insel. Das entpuppt sich als Apartementhotel und wir dürfen in eine Suite mit Küche und ausreichend Räumlichkeiten für mehrere Personen einziehen. Überhaupt ist auf den Strassen richtig viel Verkehr, langes Wochenende Memorialday und viele Amerikaner benutzen die zusätzlichen freien Tag für einen Kurzurlaub...

Anders als die karge Westseite, bedingt durch die hohen Berge, ist die Ostseite, durch die häufigen Niederschläge, eine, mit üppiger Vegitation, bewaldete Landschaft. Hier gibt es noch den ursprünglichen Urwald, mit riesige Banyanbäume, die aus ihren Ästen Luftwurzeln bilden und als Abstützung des Baumes, in die Erde wachsen. Alles was bei uns als mikrige Topfplanze, ihr dasein fristet, wächst hier üppig. Bambuswälder und riesige Farne bilden die Vegitation. Alles ist gefahrlos zu erkunden, keine giftigen Pflanzen oder Getier, keine Moskitos, bremsen den Forschungsdrang. Das Pfeiffen oder Geschwittscherer am Abend wird nicht etwa durch Vögel verursacht, es sind harmlose Fröschchen, das irgendwann einmal aus Costa Rica "eingewandert" wurde. Überhaupt sind die meistenTiere oder Pflanzen keine Hawaiianer sondern wurden mit der Zeit eingeschleppt oder ausgewildert.

Man sagt einer der schönsten Strassen in Amerika ist die Hanaroad auf Maui. In der Tat die kurvenreiche Strasse führt durch die mit üppiger Vegetation, der bewaldeten Ost-Südseite...  Wir haben Glück, normalerweise fahren hier die Fahrzeuge im Schritttempo, den besonders Japanern, sind übergroße SUV, beliebtes Mietobjekt, die sie nun auf dieser kurvenreichen Strasse, überfordert. Zügig werden die wenigen Überholmöglichkeiten ausgenutzt denn unser Compaktklasse - Wägelchen fühlt sich auf dieser Strasse richtig wohl... So finden wir an den Aussichtspunkten immer wieder eine Parklücke...  
Asiaten, sind in Gruppen schwer zu ertragen, die höflichere Form, erkennbar an den vielen Verbeugungen dürften noch Japaner sein, Festlandchinesen hingegen, fallen durch Rücksichtslosigkeit auf, hier reist Klientell, ähnlich wie auf Ballermann...   Auf der anderen Seite gibt es nirgens so viele Shopingmalls, mit einschlägig bekannten Firmen, der obersten Preisklasse...  Darin sind auch die Gründe zu suchen, dass alles auf Hawaii sehr teuer ist. Billigware ist Schund, Mittelklasse gibt es kaum, dafür aber Teuere Oberklasse. Den man kauft den Namen der Firma und nicht das Produkt. Da hauptsächlich Gruppenreisen gebucht werden, bei der alles Inklusive ist, gibt es kaum Mittelklasse zu erschwinglichen Preisen. Hawaii ist der Inbegriff einer funktionierenden Pauschaltouristik, der gehobenen Preisklasse..  Auch kein Wunder, Tokio liegt ja nur ca. 6 Flugstunden entfernt....Mittlerweile holen Festlandchinesen auf die wohl einen ähnlichen Ruf geniesen dürften, wie russische Neureich-Touristen.
Abseits der Touristenpfade, haben sehr viele Amerikaner ihr Traumhaus gefunden, hier (wenn ich Amerikaner wäre), könnte es mir auch gefallen, da in den östlichen Inselseiten, der Regen einen üppigen Pflanzenwuchs gedeien lässt. Das Klima ist trotz der hohen Luftfeuchtigkeit, durch die Passatwinde des Pazifiks sehr angenehm zu ertragen. Nicht zu heiß eher etwas kühl, der häufige Regen eher warm.... Allerdings sind die Grundsückspreise mit einfachen Holzhäuser auch entsprechend gesalzen. An der Küstenlinie muss außerdem immer wieder mit Tsunamis gerechnet werden.... Die Lebenserhaltungskosten sind ebenfalls sehr hoch, da durch die Touristen die Preise ständig steigen..  

Aber Hawaii wäre auch nicht ohne die Spezies, bekannt, die dafür sorgten, dass die Inseln zur Weltberühmtheit gelangten.  Hier haben Legenden wie Robby Naish, seit 1974 ihren Sport, und ihre Lebensphilosophy, in die Welt getragen und damit eine Bewegung in Gang gesetzt die auch noch heute ungebrochen ihre Anhänger findet. Egal ob Windsurfen oder Surfen hier liegt die Wiege dieses Sportes, die Männer auf Hawaii auf einfache Holzbretter begründeten.  Das Longboard wurde zum Inbegriff dieser Sportart. Jede Insel hat ihren Spot, der für Surfen oder Windsurfen steht. Noch immer treffen sich die Besten der Besten auf der Nordspitze der Insel wenn sich im Winter die gigantischen Wellen aufbauen. Allerdings wurde der bisherige Weltrekord in absurfen, einer solchen Monsterwelle (15m) nicht in Hawaii aufgestellt, sondern in Nazare/Portugal  wo noch höhere Wellen als in Hawaii entstehen können

25.05. - 01.06.13 Big Island. Der Flug mit der Hawaiien Airline dauerte gerade mal 40 Minuten, um auf der Ostseite von Big Island, auf einen der kleineren Flugplätze zu landen. Hier nehmen wir einen Jeep Wrangler im Empfang um auch ein paar Routen ohne Asphalt fahren zu können. Das Wägelchen macht eigentlich Spass und ich bin angenehm überrascht wie komfortable es sich in den wenigen Offroadstrecken die wir befahren haben bewegt. Aber um es gleich vorweg zu sagen, eigentlich benötigt man auch auf Big Island keinen 4x4, bis auf ... aber davon später...

Big Island besucht man hauptsächlich seiner Vulkane wegen, das ist auch der Hauptgrund für viele Touristen, den Vulcano Natinalpark zu besuchen. Hier soll man angeblich gefahrlos fließende Lava beobachten können. Das mag 2003 für viele Besucher ein Glücksfall gewesen sein, denn Lava trat an einem der Krater aus und floss als zäher Brei den Abhang hinab ins Meer. Riesige mittlerweile erkaltende Lavaströme sorgten damals für das einzigartige Naturschauspiel...  Leider tat uns der Vulkan keinen gefallen, aus Sicherheitsgründen, angeblich wegen zu hohe Kohlendioxydwert, ist die Parkstrasse um den Krater gesperrt. Lava kann nur durch einen 3 Stündigen Fußmarsch, in einer geführten Tour oder vom einem Hubschrauberrundflug aus, gesehen werden. Wie so oft, wird wenn es nur irgendwo gefährlich werden könnte, vorsorglich, um jegliche Regressansprüche, verunfallter Touristen von vornherein aus dem Weg zu gehen, abgesperrt. Von einem wirklichen Naturschauspiel, bei Nacht, wie sie der Stromboli auf den Liparischen Inseln oder ein Lavastrom des Ätnas, in Italien, kann hier keine Rede sein...

So bleibt nur der Blick in die Ferne, auf ein flakerndes Etwas, dass die fließende Lava sein soll.... Wir wollten nicht, wegen einem bisschen Feuerschein, bis Einbruch der Dunkelheit warten und entschlossen uns lieber die Ostseite zu erkunden.

Hier gibt es wieder Regenwald satt, der uns weit mehr faszinierte als Lavafelder. Kleine Strassen führen durch eine üppige Vegitation mit Stateparks, die mit netten Wanderwege den Besuch dieses Regenwaldes erleichtern. Das aber wirklich schöne daran ist, keine giftigen oder lästigen Tierchen stellen hier eine Gefahr dar, als würde man sich man in einem riesiegen botanischen Garten bewegen. Leerreich wird an einem "versteinertem" Wald die Auswirkungen der Lava gezeigt die ehemalige Bäume als Felsstümpfe stehen gelassen haben.

Abgesehen, von den Vulkanen, hat die Insel nicht so viel zu bieten, die wenigen Sandstrände werden desshalb besonders erwähnt, da felsige Steilküste ehemaliger Lavaströme die Küstenlinien prägten. Große Rinderfarmen bestimmen die überwiegend baumlose Insel. Nur an der regenreicheren Ostseite gibt es ursprüngliche üppige Vegitation. Ein bisschen Geschichte darf natürlich auch nicht fehlen, hier in der Nähe wurde James Cook, von aufgebrachte Hawaiianer, getötet. Der Grund war, dass durch die britischen "Entdecker" jede Menge Krankheiten einschleppten, die viele Hawaiianer (ursprünglich aus Ploynesien) dahin raffte...

Bisher haben wir unseren 4x4 Jeep Wrangler nicht benötigt, dass soll sich nun ändern. Hier soll es die steilste Strasse mit 18% Gefälle in Amerika geben, also steht ein Besuch dieser berühmt-berüchtigten Wegstrecke nichts mehr im Wege. Tatsächlich ist die Ab/Auffahrt, in ein bewohntes Tal, nur mit einem 4x4 zu bewälltigen. Na so tragisch empfinde ich das nun auch wieder nicht, da die Strasse mittlerweile asphaltiert und mit Leitplanken gesichert ist, also ein Abstürzen ist nur noch bei absoluter Dummheit möglich.

Der Jeep im 4x4 Modus und mit automatischer Geschwindigkeitskontrolle, bewältigt die Aufgabe ohne Probleme, so dass auch ein ungeübter 4x4 Fahrer, wie ich, damit klarkommt. Immerhin sind 18% Gefälle schon ganz heftig, ich glaube kaum dass man die Strecke mit einem normal Auto bewältigen könnte. Leider endet die Strasse an einem Bachbett, ich möchte dem Fahrzeug, diese Tortur ersparen. Mit Leihwagen, unaspaltierte Strassen zu befahren ist verboten, außerdem muss, bei eventuellen Unterbodenschäden immer der Mieter dafür aufkommen.

25.05. - 01.06.13 xxx Honolulu.  Nach 1 1/2 Stunden Flugzeit, erreichen wir den Internationalen Flughafen, in Honolulu. Hier ist es mit der Beschaulichkeit vorbei. Schon beim Landeanflug, konnte man die Ausmaße, der Großstadt Honolulu erkennen. Die Strandpromenade, mit ihren Hotels die sich um den berühmten Waiikiki Beach erstreckt, hat Außmaße einer Großstadt. Eine perfekte gigantische Touristmusbranche hat sich hier auf den Massentourismus von Asiaten, überwiegend Japaner, eingestellt. Entsprechend hoch sind die Hotelpreise, die man sich nur in den gehobenen Preisklassen, als Pauschaltourist mit entsprechendem Geldbuget leisten kann. Neben ein bisschen Strandleben, steht dem Gast einer der größten Shopingcenter zur Verfügung, in dem, der gutbetuchte Tourist, die Shops, der bekannten Cotuire, aus Mailand oder Paris, so wie Uhrenhersteller der obersten Preisklasse, vorfindet.

Ganz anders die Nord-Ostseite der Insel, hier geht es beschaulicher zu. Das Städtchen Halewei, am North Shore ist das Mekka der Surfer. Außerhalb der Surfsaison, ist hier neben den Tagestouristen der 70km entfernten Hauptstadt nicht viel los. Das ändert sich aber, wenn in den Wintermonaten, bei gleichbleibenden Temperaturen, Passatwinde den Pazific aufwühlen und meterhohe Wellen auf die Küstenline treffen. Hier ist eines der bekannteste Surfrevier der Welt, der Ort lebt davon. Überall Surfshops, in denen man sich die Bretter nebst Ausrüstung leihen kann. Wir fahren zu einem der Spots und können viele Surfer beobachten.

An einer Stelle kommen zahlreiche Lederschildkröten, die ihr Leben im Meer verbringen, nach ausgibiger Algenmahlzeit an den Strand um ein Verdauungschläfchen abzuhalten. Wir kenn diese Ungetüme von Mexiko, wo sie aber nur zur Eiablage an den Strand kommen..

Wir sind froh, dass unser Hotel etwas abseits des Trubels, am unteren Ende des Waiiki Beach und trotzdem in fußläufiger Entfernung zum Zentrum liegt. Da Parkplätze kaum zu bekommen sind, sind wir zu Fuß unterwegs. Parken auf der Strasse ist teuer, das nutzt das Hotel aus und verlangt pro Tag $20...  Am Strand führt eine Uferpromenade durch einen Park, der während des Tages von vielen Surfer und Badegäste besucht wird. Am Abend jedoch wird er von den vielen Obdachlosen und gestrandeten Personen, wie Drogen und Alkoholabhängige, als Schlafplatz genutzt. Hier zeigen sich die Schattenseiten des Amerikas, dass Touristen nur am Rande mitbekommen...  Die preisgünstigen Restaurants sind alle gut belegt, denn nicht jeder Tourist kann sich die teuren Restaurants leisten. Ganz ehrlich, bei Preise um die $80 inklusive Trinkgeld,  kann ich dem Niveau eines Fastfood - Frasses nichts abgewinnen, bis auf ganz wenigen Außnahmen, fielen die Restaurantbesuche immer sehr nüchtern aus.

Wer es versteht, seinem Lokal, einen pseudo-italienischen Touch, mit viel Show, zu geben, kann damit viel Geld verdienen... Die wirklich wenigen guten Restaurant bewegen sich in Preisklassen, die einem Mittagsmenüe bei den bekannten deutschen Spitzenköche, in nichts nachstehen, aber nicht annähernd ihre Qualität bieten.

Ebenfalls ersparten wir uns das USS Arizona Memorial, die im Hafen von Pearl Habor an den Überfall der Japaner erinnert. Mir waren die Wartezeiten und der Besucherandrang zu groß, außerdem wollte ich mich nicht schon wieder den umfangreichen Sicherheitschecks aussetzten die bei einem Besuch fällig gewesen wären.

Eigentlich sind wir wieder froh, als wir mit unser Leihwägelchen bei Alamo abgeben, um den Rückflug nach SOF antreten zu können. Zum Abschluß dann doch noch ein bischen Hula und Aloha am Flughafen, eine Gruppe spielt für ankommende Gäste, um das Klischee von Hawaii gerecht zu werden.

Fazit:  Die Hawaii - Inseln haben durchaus ihren Reiz, da sie durch ihr unterschiedliches Aussehen einiges zu bieten haben. Ob man aber extra von Deutschland deswegen seine Urlaub hier verbringen muss, darf in Frage gestellt werden, wobei es für den geboteten Preis viel schönere Gegenden in der Welt gibt. Noch dazu  mir Hawaii zu amerikanisch - Steril ist und mit dem Flair der Karibik ohnehin nicht mithalten kann. Aber das ist ja wie immer reine Ansichtssache....


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 Stand:     14. Juni 2013

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