Meine Versorgungsbatterie, eine Exide GEL- Batterie 210Ah, 66kg ist in die Jahre gekommen und ich suchte nach einer Alternative, sie zu ersetzen. Als technikverliebter Wohnmobilbesitzer fiel die Wahl, auf eine Lithium-Batterie LYP260AHA LiFeYPo4 WIDE, da sie neben den besseren elektrischen Eigenschaften, eine viel höhere Leistung, bei der Hälfte des Gewichtes wie herkömmliche Blei-Batterien, haben. Für den Einbau einer Lithium Batterie müssen aber einige Änderungen, an der 12V Stromversorgung vorgenommen werden. Um das Problem unzureichender Batterieladung durch die Lichtmaschine bei Kurzstrecken zu beheben, wurde das werksseitige Ladegerät CALIRA EVS 30/30 gegen einen Ladebooster der Firma Votronic ausgetauscht. Ein Votronic VAC 45-10/30, der als VCC Wandler 12V-12V/45A, VAC Netz 12V/10A, 20A-35A, einen höheren Ladestrom für die Versorgungsbatterie bereitstellt. Dabei wird der Regler der Lima umgangen und mittels Boostertechnik eine höhere Ladespannung und damit einen höheren Ladestrom, erzeugt. |
Der Vorteil liegt darin, dass schon bei geringen Motorlaufzeiten, genügend Ladestrom über die Lichtmaschine zum Laden der Versorgungsbatterie, zur Verfügung stehen. Tests ergaben dass an die Versorgungsbatterie max 45A Strom geliefert wird. Das erfordert natürlich entsprechende Kabelquerschnitte, der Anschlussleitungen von der Starterbatterie zum Ladebooster. |
Hier muss ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass sich Lithium – Batterien, anders verhalten als Bleiakkumulatoren. Der „Stromregelende“ Innenwiderstand von Bleiakkus entfällt und der maximale Ladestrom wird genutzt, das heißt unterdimensionierte Kabelquerschnitte verschmoren, im schlimmsten Fall brennt das Wohnmobil ab. Schon seit Jahren wird die 12V Versorgung zusätzlich durch 350W Solarpaneele, die über einen Votronic MPP Solarregler entsprechenden Ladestrom liefern, ergänzt. Ein RMB Baujahr 2000, mit 200l, Frischwasser, 150liter Grauwasser und 50l Fäkalien-Tank und unabhängiger Stromversorgung garantiert somit eine autarke Benutzung. Nach den entsprechenden Umbaumaßnahmen an der Verkabelung der 12V Versorgungsanlage vorgenommen wurden, konnte nun das Projekt Lithium-Batterie in Angriff genommen werden. Nach längeren Recherchen im Internet viel die Wahl auf einen KIS Bausatz 260Ah LYP260AHA LiFeYPo4 WIDE der Firma Faktor Technische Teile in Kolbermoor. |
Nach einigen ergänzenden Informationen durch Hr. Eisenbichler (Faktor Technische Teile), bestellte ich den erforderlichen Bausatz. Ausschlaggebend waren die sachlichen Informationen über das Produkt und möglichen Mitbewerbern, dass ich mich für seinen Bausatz entschieden habe. An dieser Stelle muss erwähnt werden dass es mittlerweile LiPro Austausch - Batterien, der gängigen GEL/AMG Versorgungsbatterien in Wohnwagen/Wohnmobile gibt. LiPro Batterien können nur mittels aufwendiger Elektronik betrieben werden. Der Ladezustand, der einzelnen Zellen muss ständig überwacht werden. Dazu ist ein BMS - LiMoPower Batteriemanagementsystem (BMS) mit Balancerfunktion für 12V LiFePo4 nötig, das die unterschiedlichen Ladezustände der Zellen überwacht und ausbalanciert. Unter - o. Überspannung der Zellen sind für die Batterie tödlich und bedeutet einen sofortigen irreparablen Schaden der Zelle. |
Nach erfolgter Bestellung des Bausatzes erfolgte die erforderliche Initialisierung der Lithium Zellen damit diese die volle Kapazität erreichen. Die Batterien werden parallel geschaltet, auf 4,0V geladen und dann noch 2-3 Tage ohne Ladegerät parallel geschaltet so belassen, dann nochmals geladen und weitere 2-3 Tage parallel geschaltet so belassen. Die Batteriespannung senkt sich damit gleichmäßig ab, es entstehen keine Spannungspotentiale, wie bei vereinzelter Initialisierung. Endlich war es so weit, der Bausatz konnte nun im Faktor-Shop in Kolbermoor abgeholt werden. |
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Der Ladezustand beider Batterien können über den Monitor BMV und das Bluetooth APP ablesen werden.. Zurück am Standplatz, riecht es hier nach Ampere? Irgendwie kommt mir der Geruch von Isolation bekannt vor. Hektisch mache ich mich auf die Suche für die Ursache.. eindeutig Kabelschmorrgeruch.. die Stelle war schnell gefunden. Obwohl ich den Leitungsquerschnitt von der Starterbatterie im vorderen Batteriefach zum Ladebooster im Heck mit Reserven verdoppelt hatte, unterlief mir ein kleiner Fehler. Ich übersah den kurzen Kabelanschluss von der Starterbatterie zur 50 A Absicherung, vom Wohnmobilhersteller RMB. Das Kabel wurde mit dem erforderlichen Kabelquerschnitt neu verlegt. Jetzt ist es Passend.. ja dem Ingenör is nix zu schwör.... Mittlerweile sind auf mehreren Wohnmobilfahrten, praktische Erfahrung gesammelt worden. Bisher kann ich nur Positives darüber berichten. Es musste nur der max. Ladestrom des Boosters (25A) begerenzt werden, da die Starterbatterie bei kleineren Fahrten (< 50km) über den Ladebooster B2B doch sehr belastet wurde. Andernfalls muss man die Ladekapazität der Starterbatterie im Auge haben, um noch genügend Strom zum Starten des Motores gerade bei schechtem Wetter zu haben. Bei schönen Wetter wird ja, nach erreichen der Ladeschlussspannung der Versorgungsbatterie die Starterbatterie über die Solarpanellee und den Regler (MPP 250 DUO) Regler von Votronic, geladen. Die Entwicklungen gehen weiter, mittlerweilesind die ersten erschwinglichen Lithium-Titanat-Oxid-Zellen auf dem Markt. Die wesentlichen Vorteile gegenüber den Lithium FE (Laden 0 bis +30 Grad) Battereien, ist der enorme Temperaturbereich (Laden -40 bis +60 Grad) , in dem sie genutzt werden können. |
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Stand: 20. April 2021