4.Reise - Teil2

     19. April  2013    bis  19. August  2013            On the Road again....

06.06. - 15.06.13 Hwy 1 und Hwy 101 Kalifornien. Zu den schönsten Strassen der USA, gehört die Küstenstrasse Hwy 1 und der 101 Hwy von Kalifornien, Oregon und dem Washington State. In Kalifornien, entlang der Pazifikküste, teilweise mit sehr kurvenreichen Abschnitten, führt sie auch durch Wälder die mit Redwood Bäume (Sequoia) eine Zypressenart,  bewachsen sind. Diese Baumgiganten sind beeindruckend, den einige davon, sind bereits über 2000 Jahre alt, über 90 Meter hoch und mit einem Stammdurchmesser von über 6 Meter, zählen sie zu den größten Bäume dieser Erde. In Amerika gibt es zwei Arten von Redwood - Bäume, die in der Sierra Nevada (in der Nähe des Yosemitte NP) Sequia Gigantes und die Costal Redwoods, die an den Küsten Norkaliforniens und Oregon wachsen. Die entlang, der verschieden Redwood-Haine (Grove) entstandenen Städtchen, mit ihren restaurierte Originalhäusern, zeugen noch heute, von dem ehemaligen Reichtum der Holzwirtschaft.

Was die Natur nie schaffte, hätte aber beinahe, der rücksichtslose Raubbau der Holzfäller bewerkstellig und diese gigantischen Bäume, vernichtet. Frühzeitig haben wenige vorrausblickende Menschen aber die Bedeutung dieser Bäume erkannt, um diese für die Nachwelt zu schützen. Mittlerweile dürfen Redwood Bäume nur noch, neben der dort ebenfalls wachsenden Douglass Tanne, auf dem Besitz einiger Holzwirtschaftsbetriebe gefällt werden. Konzessionen auf staatlichen Grund gibt es schon lange nicht mehr. In zahlreiche State - oder Nationalparks werden sie, in den wenigen zusammenhängenden Sequia Haine geschützt. Dort kann man sie in ihrer natürlichen Umgebung, bewundern, besonders sehenswert ist die, über 50km, lange Avenue of the Giants, im Humboldt Redwoods State Park.

Längst haben einige private Waldbesitzer erkannt, dass sich mit Eintritt, in Parks, langfristig mehr Geld verdienen lässt, als mit dem Abholzen der Bäume zu verdienen wäre. So gibt es immer wieder Aktraktionen mit Autodurchfahrten durch Redwood Bäume oder Lehrpfade, natürlich auch immer wieder mit dem unbeschreiblichen Krempel den es in jedem Souvenirladen zu kaufen gibt.

16.06. - 18.06.13 Krater Lake NP.  Ab Crescent City, Kalifornien bietet sich ein Abstecher zu einem der schönsten Seen, in den USA, der Crater Lake NP, an.  Über den  Hwy 199, der sehr kurvenreich, dem Smith River bis Grand Pass in Oregon, folgt, erreichen wird den Nationalpark. Wider Erwarten bekommen wir im Nationalpark Camground noch ein Plätzchen mit Stromanschluss. Der Nationalpark befindet sich auf 2000m Höhe, Schneereste im Wald zeugen noch vom vergangegen Winter. Die Temperatur sinkt in der Nacht auf 6° ohne Heizung nur für abgehärtete Camper zu empfehlen, am Tag am Kraterrand werden es dann 23°, nur der kalte Wind vom Pazifik ist unangenehm.  Der hat aber auch seinen Vorteil, im Wald erwachen nur sehr langsam, unsere Freunde, aus ihrem Winterschlaf, die Moskitos, die hier richtig groß werden. Mit einem Mückenspray und einem Lagerfeuer hält man sich die Tierchen auf Distanz.

 
Vor 700 Jahre, erfolgte ein ausergewöhnlicher Vulkanausbruch,  der lüssiges Magma aus einer unterirdischen Kammer, durch Öffnungen, in der porösen Kraterrand kreisförmig austreten läst. Das führte aber dazu, dass die Vulkanspitze, instabil wurde und als  Deckel in den Krater stürzte und dadurch den Vulkan verschloss.. Der Innendruck der Magmakammer, war aber ausreichend abgebaut, so dass es zu keiner Explosion des Kraters kam. Im Laufe der Zeit füllten Schnee - und Regenwasser die Kaldera, so dass ein Kratersee mit über 5 km Durchmesser und 500 m Tiefe enstand. Die obern porösen Karterwände regulieren konstant durch Sickerwasser, den Wasserpegel, da der See weder einen Abflüss noch Zufluss besitzt. Das Wasser gehört zu einen der reinsten natürlichen Wasserresovoire der Welt. Das Blau des Wasser wird durch die Lichtbrechung erreicht den nur Lichtwellenlängen für das Auge als Blau wahrnehmbar werden reflektiert.

19.06. - 20.06.13   Über endlose Nadelwälder, entlag des  Umpqua - River geht es nun wieder zurück an die Küste um dort auf den Pazific-Highway 101 zu treffen. Viele Fishingspots am Fluß, werden genutzt um verschiedene Lachs - und Forellenarten zu angeln. Die Regeln sind streng, je nach Fischart dürfen nur bestimmte Fangmethoden angewendet werden und die Anzahl der gefangenen Fische ist limiteiert. An einem besonders beliebeten Anglerspot wurde nach unsrer Beobachtung wärend einer Mittagspause nicht ein einziger Fisch gefangen. Wie zum Hohn der Angler sprangen einige besonders prächtige Exemplare zum Vergügen der anwesenden Beobachter immer wieder aus dem Wasser um sich, an der Wasserfläche treibendes Futter, zu schnappen.

In Redspoort erreichen wir wieder den Pacific Hwy 101, den wir bis zu dem Städtchen, Florence folgen. Alle diese Städtchen, haben eine Historischen Altstadt, mit restaurierten Holzhäuschen aus den Gründerzeiten. Aber wie üblich, wurden sie zu Nippesläden, Galerien oder Restaurants umgewandelt. Wobei sich die Galerien um den Tiltel "Finst Art" und die Restaurants mit bestem Clam Chouder, in Oregon nach amerikanischer Art übertreffen. Überhaupt Restaurants, offensichtlich haben sich alle abgesprochen, denn die Küche, dient scheinbar nur zur Abfütterung, der anspruchslosen Amerikaner. Die Gerichte ähneln sich in einer Weise, wie es für einfaltslose Fastfoodküche üblich ist. Neben den üblichen Burger und Steakvarianten immer frittierten Fisch, Crabben, Muscheln und Austern im Angebot.

Wobei man, in einem Küstenabschnitt von 600km, mit frischen Pazifikfische nicht erwarten kann leckere Fischgerichte vorfinden, sondern, beschränkt sich auf ein handvolle Gerichte, wie, Fish & Chips, Muscheln (Austern gebraten) mit Pommes oder Nudeln mit Meersfrüchte, wobei diese immer in einer dicken Sahnesauce serviert werden und der berühmten Muschelsuppe (Clam Chouder), die eher einer Mehlpampe mit Muschelgeschmack ähnelt. Nach dem mehreren Versuchen, nur Vergleichsweise, europäische Fischgerichte serviert zu bekommen, scheiterten, muss ich wohl annehmen, dass aufgrund der amerikanischen Essgewohnheiten, die hauptsächlich der Abfütterung dient, immer nur das Niveau von Fertigschnellgerichte verlangt werden.

Obwohl hier massenweise Heilbut, angelandet wird, ist er im Verkauf sehr teuer, das lb (450gr) kosten um die $18. Die angebotenen Anglertouren ab $185 für 12 Stunden + Anglerlicenz, erlaubt den Fang nur eines Heilbuttes, der aber dann auch ca. 15 - 20kg Filet liefert. Ich gebe zu, es hätte mich schon gejuckt, eine Tour zu buchen, aber die Vorstellung, innerhalb eines Monates diese Menge Fisch, verzehren, zu müssen, hat mich dann doch davon abgehalten. Trotzdem bereichern wir unsere Küche mit Frischfisch, Crabben und einer Clam Chouder, nach einem Rezept unserer Kanadischen Freunde.

21.06. - 30.06.13 Nach mehreren Etappen, erreichen wir das Städtchen Astoria, am Columbus River, der hier die Grenze zum Washington State bildet. Die Gegend wird durch den Fluß, der Holzwirtschaft und dem Fischereihafen geprägt. Sehr viele Einwohner haben hier ihre Wurzeln aus Skandinavien. Am beginnenden Wochenende, haben wir Glück und bekommen auf dem begehrten Campingplatz, des Stateparkes Fort Stevens, einen Stellplatz mit Stromanschluss für $27/Tag. Astoria, hatte seine Blühtezeit, als man den frischen gefangenen Lachs, räucherte und in Konservendosen weltweit vertrieb. Über 130 namhafte Konservendosen - Fabriken, die Lachs, Tunfisch, Sardinen und Schrimps verarbeiteten, hatten hier ihre Fabriken.  Mit der Erfindung von Trockeneis begann der Niedergang der Konservendosen - Industrie, denn mit dem gekühlten Fisch und der Eisenbahn die ihn in die Metropolen des Landes brachte, verloren diese Industrien, ihre Bedeutung.

30.06. - 03.07.13  Wir verlassen nun die Küste und folgen den Columbia River ostwärts, um ihn bei Longview zu überqueren. Eine hässliche Industriestadt die durch, die Holzindustrie und deren Hafen, für die Verschiffung, der Holzprodukte geprägt wird. Wir sind  nun im Washington State um zum Mount St. Helens NP zu fahren. Hiermit haben wir 46 der 49 Bundesstaaten der USA, bereist oder haben sie durchgefahren.

Am Silver Lake, finden wir einen CP mit WiFi...  Den benötigen wir um für den bevorstehenden Nationalfeiertag 4 Juli, einen CP am Mount Rainier reservieren zu können. Die meisten Plätze am Meer sind schon lange ausgebucht. Das momentan außergewöhnliche schöne Wetter mit Tagestemperaturen von 31° hält keinen Menschen in den Städten, alles ist Unterwegs. Mit viel Glück ergattere ich noch einen Platz mit Full Hookup in einem State Park.

Maunt St. Helens - Mount Rainier.  Von unserem CP sind es noch 76km zum Visiter Center des Mount St. Helens, mit direktem Blick in den Krater. Mount St. Helens, ist mit Mount Adams und Mount Rainier, einer der Krater, die sich auf der Nord Cascade, einer thektonischen Plattenverwerfung, die von Mexiko über Kalifornien, Oregon und Washington bis nach Alaska reicht. Das Geologische Institut hatte bereits vor Wochen, aufgrund von sich häufenden, starken Erdbeben, vor einen möglichen Ausbruch, gewarnt, trotzdem überraschte am 18.Mai 1980, der plötzliche Ausbruch, des Vulkanes, der mit einer beispielosen Zerstörung, der Umgebung endete. Durch enormen Druck, stieg flüssiges Magma im Kraterkanal nach oben, wobei sie die instabile Kraterostflanke, bestehend aus porösen Bims - Gestein und Geröll alter Lavaausbrüche, absprengte, die als gigantische Gerölllawine, ein Tal mit einem See verschütte.

Durch das nun auftretende Druckgefälle, der freiligenden Lava konnten sich die bisher gebundenen Gase, schlagartig ausdehnen, das zu einer gewaltigen Explosion führte. Die Explosion, bestehend aus Gase, Gesteinsbrocken und Bismsteine, wird pyxxx Strom genannt und wurde bisher noch nie, in einer solchen Größenordnung beobachtet. Durch umliegende Berge wurde die Druckwelle der Explosion in eine Richtung gebündelt die in unmittelbarer Nähe, stehenden Bäume pulverisiert und noch bis in 38km Entfernung,  Bäume wie Streichhölzer abknickte.

Nur der Umstand, dass die Gegend sehr dünn besiedelt war, war es zu verdanken, dass nicht mehr als 57 Personen starben.  Noch heute sind die Schäden, der wie ein Mikadospiel aufgetürmten Bäume auf den gegenüberliegenden Berggipfeln zu sehen. Ebenfalls erstaunlich, ist jedoch dass die Natur, bereits nach 30 Jahren aus der ehemaliegen Mondlandschaft, wieder eine lebensfreundliche Gebirgslandschaft entstehen lässt.

Wir errichen wir den Nationalpark am Mount Rainer, der uns mit seiner Gletscher umhüllten Spitze bei strahlendem Sonnenwetter empfängt. Laut Geologen könnte dem schlafenden Riesen das gleiche Schicksal ereilen wie sein Bruder Mount St. Helens... Denn auch hier handelt es sich um einen aktiven Vulkan der ruht aber nicht erloschen ist. Hier hätte allerdings ein Ausbruch fatale Folgen, den die Großstadt Seatle ist nur 200 Klilometer entfernt.
Heute am Sonntag, denn 7.7.13, ist großer Abreisetag, der Statepark wird bis auf zu 2/3 der Plätze, leer stehen...  Entsprechend ist der Rückreiseverkehr auf den Strassen. Wir fahren zurück auf den Pacific Hwy 101 um nördlich den Olympic NP zu besuchen. Hier soll es die berühmten Regen Urwalder bestehend aus Nadelhölzer wie Douglas Fichte, Nordamerikanische Fichte und kleinere Redwood geben. Der Küstenabschnitt dazwischen ist eher langweilig, endlose Sandstrände, ähnlich wie die Französiche Atlantiküse um Lacanu de Ocean, mit unzähliegen Sommerhäuschen bestimmen das Bild. Nur der Unterschied dazu, Badespass nur für hartgesottene und kälteresitente Zeitgenossen, das Wasser ist bitterkalt...  auch liegen die Tagestemperaturen wieder um die 17-21° bestimmt durch den kalten Pazifikwind.
7.7. - 11.07.13, Olympic NP,  Durch endlose Wälder, fahren wir zum Olympic NP. Der Park beseht aus einem Gletschergebiet um den Mount Olympic, dem Regenwald am Pacific und aus unzähligen Seeen am nördlichen Parkeingang. Wir haben uns fürd en Regenwald entschieden. Mehrer Trails führen durch den alten Baumbestand, aus Zedern, Nordamerikanischer Fichte und riesige Tuja Bäume die hier um die 80m hoch werden. Durch den Regen begünstigt wachsen die Bäume sehr schnell die teilweise mit Flechten bewachsen sind. Diese Flechten schützen die Bäume in Trockenperioden für dem austrocknen. Als Beispiel liegt hier die duchschnittliche gemessene Regenmenge bei ca. 45 cm Wassersäule, im Gegensatz zu San Franzischo die bei ca. 10cm liegt. Wir sind deshalb froh eine "Trockenperiode" erwischt zu haben....

Wir verlassen den Olympic NP um weiter die Hwy 101 und  über den Hwy 20 nach Port Towsend zu fahren. Leider haben wir keinen Campground reserviert, der State Park sowie der Harbor RV Park sind bereits, für das bevorstehend Wochenende ausgebucht. Schon in den letzten State Parks, war es sehr schwer war noch freien Plätze ohne Reservierung zu bekommen,  damit dürfte nun die Hauptreisezeit entgültig angebrochen sein. Der Verkehr mit Freizeitfahrzeuge, hat stark zugenommen, begünstig wohl auch durch das langanhaltende Sonnenwetter, das hier eher ungewöhnlich sein dürfte. In den Wetternachrichten, wird daher die besonderen Jetstream-Lage, die für das trockene Wetter verantwortlich ist, wird deshalb besonders of dargestellt. Die Tiefausläufer werden viel weiter nördlicher abgedrängt so dass stabile trokene Luft die Westküste von Nordkalifornien bis Washington die Wetterlage bestimmt.

Mit der Fähre, zum Senioren-Tarif geht es nun mit unserem 42" Gespann über die Juan de Fuca, Meerstrasse, die das kanadische Vancoufver Island,  mit Amerika trennt, zur Insel Whidbey. Den ursprünglichen Plan, einen Abstecher nach Kanada zu machen, haben wir verworfen, da landschaftlich uns auch kein größerer Höhepunkt erwarten würde. Um Seatle machen wir einen Boden, da Städte zur Zeit nicht unseren Geschmack treffen. Schön langsam stellt sich eine Reisemüdigkeit ein, da  für uns die echten Highlights fehlen. Mit der Zeit sieht halt alles ähnlich aus, die Campingplätze sind voll, uns fehlt ein bisschen, der Flair von kleine Städtchen mit netten Strassenkaffee... An einem der zahlreichen Casino machen wir halt. Die Rache der Indianer an dem Weißen Mann, da sie sich außnahmslos auf dem Boden von Reservationen befinden. Dort gibt günstige Buffets die zwischen $10 - $20, kosten und auch ganz passable Angebote auf der Speisekarte haben. Diesmal gehöre ich zu den Gewinnern, aus einem Einsatz von ganze $20 gehen wir nach Einlösen der Gewinnzettel mit $280 aus dem Casino.... dafür hatten wir auch noch Spass, weil wir an einer 50cent Maschine gespielt hatten...

Über den North Cascade Hwy 20, fahren wir nun Richtung Osten, der dem Skagit River folgt. Die Landschaft erinnert an Achensee oder Sylvenstein Speicher, da durch Dämme mehrere Seen entstanden. Nach überqueren des Washington Passes, ändert sich die Landschaft dramatisch. Hier beginnen nun die trockene Zonen mit geringen Niederschlägen die weite Teile des nördlichen Kontinentes in den USA bestimmen. In Grand Coulee, trifft der Hway 20 wieder auf den Columbia River, der hier mit einer riesigen Staumauer gezähmt wurde. Der Campingplatzbesitzer, erzählt uns von seiner deutschen Abstammung, was uns bei dieser Reise öfters passierte. Wie wäre wohl die Geschichte ausgegangen, wenn sich damals die USA für die deutsche Amtsprache entschieden hätte. An der Staumauer wird täglich um 22:00 eine Lasershow abgehalten. Wir sind dabei, aber ganz ehrlich mich erinnern solche Veranstaltungen, zu sehr an meine Geschäftsbesuche, im ehemaligen Ostblock, "Wir sind die Größten.....". Die Beweihräucherung bei solchen Veranstaltungen sind manchmal schwer zu ertragen..    Hier endet auch die Wälder und Idahos's Hügellandschaft mit unendlichen Weizenfeldern, bestimmen die Landschaft...  Redneck Country...  

In einem Ferienort,  Core d'Alene, finden wir einen Campingplatz. Natürlich ist wieder vor dem bestehenden Wochenende alles Ausgebucht. Das genervte Personal, ist zudem, äußerst unfreundlich, wie ich es bisher noch nie in den USA kennengelernt habe. Der Preis von $53 ist mehr als gesalzen, dafür muss man durch die Vollauslastung des Platzes, mehrfachen Umzug in Kauf nehmen. Wir haben Pech, für diesen Preis, müssen wir auf einen Platz, in der Nähe des vielbefahrenen Hwy 95 ausweichen. Wir wären sofort abgereist, wenn wir uns nicht mit unseren Freunden aus Berlin hier getroffen hätten. Diese haben ihr Wohnmobil verschifft und sind auf den Weg nach Kanada. Der Besuch der Innenstadt erklärte, die Beliebtheit des Städtchens, hier findet man, schon fast europäische Lebensstil, alle Restaurants, haben Tische vor ihren Lokal, an denen man ungeniert ein Bierchen trinken kann.

Jeder ist froh diesen Platz verlassen zu können, die undurchschaubare Reservierungsmethode  und der hohe Preis, scheint auch andere Camper zu verstimmen, jedenfalls sind viele Plätze, trotz Wochenende, frei geblieben.

Über den Hwy 55, der entlang des South Fork Payette River führt, geht es nun nach Boise zur Interstate I85 und nach Salt Lake City... Der Fluss ist ein beliebtes Kajak und Rafting Revier, da sich Stromschnellen (Withe Water) mit ruhigen Flussabschnitten abwechseln. In Twin Falls legen wir eine Pause ein. Der Snake River fließt hier durch einen Canyon dessen Felswände aus dunklem Basalt bestehen. Die Brücke ca. 400m über den Snake Fluß, wird von Base Jumper genutzt. Alleine schon durch das bloße zuschauen, wird Adrenalin ausgeschüttet, möchte nicht wissen, wie es in einem der nach außen wirken coolen Akteure aussieht.

Am späten Nachmittag, treffen wir in Salt Lake City ein, von hier aus wird Ingrid, ihren vorzeitigen Heimflug antreten. Sie fühlt sich nicht mehr gesund, aufgrund ihrer Krankengeschichte, ist dringend, eine gründliche Untersuchung fällig...  Die geplante Besichtigungstour, zum Mormonenschrein, lassen wir ausfallen, uns ist nicht mehr danach zu mute. Wir ahnen wohl, dass ihr ein beschwerlicher Weg bevorstehen wird... Ich muss unser Gespann nach Houston bringen, eine Strecke von 2600km liegt noch vor mir.

Vom Campingplatz sind es 15 Minuten, Fahrzeit, direkt am Abflugterminal kann ich um diese Zeit noch parken, es ist nur noch das Gepäck einzuchecken. In 18 Stunden wird sie zuhause sein... ein trauriger Morgen, ohne viel Worte verabschieden wir uns, wir ahnen, da sich ihr Zustand, verschlechtert hat, dass die glücklichste Zeit unseres gemeinsamen Lebens, zu Ende geht....

Es ist noch sehr früh, ich bin zu aufgewühlt, kann nicht mehr schlafen, so mache ich mich bereits bei Dämmerlicht auf den Weg. Zuerst die Interstate I15, südlich und den Hwy 6, der mich auf die West - Ost führende Interstate I70 Richtung Denver bringt. Dieser Interstate überquert die Rocky Mountains...  Ich habe mich aber entschlossen ab Grand Janction, den Hwy 50 zu folgen.. Es ist noch früher Nachmittag, als ich in Fruita, einen CP anfahre. Hier hatten wir vor 2 Jahren, leider bei Regen, das Colorado National Monument besucht. Hier hat im Laufe der Zeit der Colorado, seine Spuren im Colorado Plateau, zu den auch die Nationalparks in Utah gehören, hinterlassen. Entlang des Rimes, führt eine Strasse, die immer wieder tolle Ausblicke, auf die verschieden Gesteinsformationen bieten.

Am Morgen, verlasse ich die Interstate, um nun weiter auf den Hwy 50 zu fahren. Dieser führt auf ein  Hochplateau, die Black Mesa,  von hier wäre ein Besuch des Black-Canyon-of-the-Gunnison-Nationalpark möglich. Aber auch wie schon vor zwei Jahren, habe ich wieder kein Glück, eine Schlechtwetterfront, beschert mir, kleine Regenschauer und später auf dem Hochplateau 12° Abkühlung. Ich bin nicht traurig darüber, muss ich doch auf dieser Bergstrecke, den Monarchpass überqueren. Bei Hitze hätte ich echte Probleme mit meinem Truck, da sich seit der North Cascaden Überquerung, ein Defekt am Motor eingestellt hat.. Bei ätzenden 38° Außentemperaturen, musste ich eine längere Bergstrecke über einen Pass bewältigen, dabei trat eine erhebliche Menge, Wasser durch Überdruck aus dem Sicherheitsventil, des Kühlwasserresovoire aus. Das war noch nie vorher passiert... na ja es wird schon bis Houston, gut gehen, dort ist ein gründlicher Check fällig...

Colorado ist ein Dorado für Dray Camper, freies Stehen, auf Public Land ist in keinem Bundesstaat Amerikas, so beliebt wie in Colorado. Auch ich nütze einen freien Campingplatz an einem Flüsschen. Mit anwesenden Camper komme ich ins Gespräch, man drückt mir einen Prospekt, Musik Wochenende in einem kleinen Kaff in der Nähe, in die Hand. Am nächsten Morgen fahre ich auf den kleinen Campingplatz neben der Veranstaltung, $35 für das Wochenende für Senioren. Zwei Bühnen sind aufgebaut, abwechselnd spielen verschiedene Bands, am Freitagabend ein Eric Clapton Verschnitt, mit feinsten Southern Rock, ist die Akraktion am Abend, Stimmung kommt auf, denn mit seiner rauchige Stimme und seinem firitiosem Gitarrenspiel, trifft er den Geschmack der Leute.

Am Abend dann das wahre Amerika, am Campingplatz, komme ich mit den Leuten,  ins Gespräch. Fast 90% der hier anwesenden Leute, haben Saison oder Gelegenheits Jobs oder sind Arbeitslos, keiner ist Krankenversichert, das Geld reicht nur bis zum nächsten Monat. Drogen und Alkohol tun ihr übriges, der Joint kreist, verschiedene, legale Marihuana - Kocher sind im Einsatz. Ich bin dazu eingeladen, dankend lehne ich ab, die gewonnen Erkenntnise aus meiner Jugendzeit in der Schwabinger PN Szene, reichen mir....  den  Problemen kann man nicht entfliehen...   

Am nächsten Morgen, bei allen Katerstimmung, vom Joint und Alkohol, die Sonnenbrille, lindert das Kopfweh und schützt vor der zu hellen Sonne. Meine Eintrittskarte noch gültig bis Sonntag, verschenke ich an einem Typen, der durch Drogen und Alkohol, gezeichnet ist. Eigentlich kein schlechter Type, es gibt aber für ihn, in den USA, keine bezahlbare Hilfe und selber wird er es nicht mehr schaffen aus diesem Teufelskreis zu entrinnen. Sein Weg ist so gut wie vorgezeichnet...

Am Parkplatz bei Walmarkt, bemerke ich an meinem Trailer, einen platten Reifen. Bei dem eingewechselte Reservereifen, hat sich wegen Überalterung, die Lauffläche abgelöst und hat den Unterboden des Trailers aufgerissen. Die verlegten Wasserrohre sind nicht verletzt worden, so ist der Schaden nicht von Bedeutung. Ein Reifenservice, hat den nötigen Ersatzreifen auf Lager. Die Montage dauert keine 10 Minunten, ein guter Preis $104 inklusive Montage...   Das liebe ich an Amerika, ein Serviceland, wenn man Geld hat, überall wird einem geholfen. Aber nicht alles kostet Geld, so wurde ein Reifen kostenlos geflickt bei dem eine Schraube für Luftverlust sorgte...

Ich verlasse nun Colorado, über endloses Grasland, von New Mexico erreiche ich den Penhandle von Texas. Auf einem Walmarkt mit mehren Wohnmobile und Trailer übernachte ich. Ein Gewitter sorgt für Abkühlung und angenehme Nachttemperaturen. Die Tagestemperaturen erreichen nun 38°, scheinbar regnet es dieses Jahr mehr, ich habe Texas um diese Jahreszeit noch nie so Grün gesehen...Außer Mais und Viehzucht keine nennensswerte Ausblicke bis ich in Witicha Falls einen Campingplatz erreiche, noch schnell zum Abgekühlen ins Pool und frühzeitig ins Bett, ich bin todmüde, morgen müssen 700km bis Houston gefahren werden. In Fort Worth endlose Staus wegen einer Baustelle, endlich erreiche ich die Umgehungsstrasse und lasse den Großraum Dallas, hinter mir. Jetzt nur noch auf der I 45 durch Houston, ich habe Glück, noch bevor die Rushhour einsetzt, erreiche ich den Campinglatz, auf dem im November 2012, die Reise begann.

Hier die böse Überraschung, das Motorproblem wurden verursacht durch Risse im Zylinderkopf , die mit $5000 zu Buche schlagen. Der Kreis schließt sich, nach ca. 12000 Meilen, wird 14 Tage früher als geplant, wird der Rückflug nach Deutschland organisiert. Trotz der Sorgen um den Partner, auch mit Wehmut, denn es gibt eigentlich in den USA, nichts mehr, worauf es sich lohnt, sich zu freuen. Der Wunsch, noch einmal, in Mexiko, zu überwintern und danach mit 14 Tägiger Karibikkreuzfahrt von Florida aus, das USA Projekt beenden, haben sich nicht mehr erfüllt.... Der Trailer und der Truck, stehen nun zum Verkauf.

Gewidmet meiner lieben Frau, Ingrid, die im Februar 2014, verstarb.


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