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3. Reise - 2008 |
13. Mai 2008 bis 11. September 2008 |
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Für Reiserouten Kanada - Alaska |
13.05.08 DELTA Flug DL131 nach Atlanta - Las Vegas |
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14.05.-16.05.08 Bei den vermissten Dingen handelt es sich um Kleinigkeiten, deren Wiederbeschaffung trotzdem mit ca. $800 zu Buche schlagen... Die nächsten Tage verbringen wir mit Vorbereitungen, so dass kaum Zeit für Las Vegas bleibt. Der Besuch einer Show in LAS gehört jedoch zur Pflichtübung. Nirgends gibt es eine so große Showauswahl wie hier. So gehört trotz saftigem Eintrittspreis, Le Revue (Cirque du Soleil) zum Feinsten was zur Zeit geboten wird. Ein Feuerwerk artistischer Hochleistung auf einer eigens dafür konstruierten Wasserbühne mit Schwimmbecken.. Über Jahre wird diese Show laufen, denn der technische Aufwand dieser gigantischen Schwimmbecken-Bühne ist gewaltig... |
17.05.-21.05.08 Las
Vegas - Edmonton, 1885km. Auf
der I15 North geht es nun von Nevada, Utah (Salt Lake City), Idaho
und Montana Richtung Kanada. Eine langweilige Fahrt, da sich
die Strasse durch endloses weites flaches Farmland ohne nennenswerte Höhepunkte
zieht. Dafür entschädigen lokale Radiostationen mit guter Rockmusik.
Unterbrochen wird die Langeweile erst in Montana mit der Durchquerung
der Rocky - Ausläufer. Woher sich der Name für diesen Bundesstaat
ableitet, lässt sich unschwer erkennen. Eine sanft hügelige, grasbedeckte
Berglandschaft ist die ideale Grundlage für schier endlose
Ranchen und deren Viehherden. 22.05.25.05.08 Edmonton. Ausgiebig feiern wir mit einem Steak - Barbeque das gemeinsame Wiedersehen, da wir auch amerikanische Freunde, Rosemarie und Blake, die in Edmonton arbeiten, antreffen. |
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Unter fachkundiger Führung erkunden wir die Stadt, beeindruckend die riesige Einkaus-Mall in Edmonton die auch Attraktionen wie ein riesiges Wellenbad beinhalten. |
26.05.08 Edmonton - Dawson Creek, 655km On the Road again... Früh brechen wir auf, durch flache Waldgebiete geht es nun gegen Norden. |
27,5.08 Dawson Creek - Fort Nelson, 450km. In Dawson Creek, Mile Post 0 beginnt der 2300 km lange Alaska Highway. Durchgehend asphaltiert, in British Columbia ohne nennenswerte landschaftliche Höhepunkte, zieht sich die Strasse durch endlose weite Waldgebiete. Zahlreiche Öl und Gasförderanlagen mit ihren Pipelines unterbrechen die Eintönigkeit. Hier lebt alles vom Öl, dementsprechend ist das Einkommen... aber auch der Dieselpreis 1,51 CAN Dollar/ Liter und unsere 260 Pferdchen mögen 17l/100km davon... Am nahen Waldrand bewegen sich drei schwarze Punkte..... wir kommen näher und sehen zum ersten Mal Bären. Eine Schwarzbärenmutter mit ihren beiden Jungtieren ist am nahen Bachufer unterwegs. Sie lassen sich durch nichts aus der Ruhe bringen und trollen sich nach einiger Zeit in den Wald |
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28.05.08 Fort Nelson - Liard Hot Spring 330km.
Die Strasse führt an den schneebedeckten
Ausläufern der nördlichen Rockies entlang. Der Frühling hat hier erst vor kurzem Einzug gehalten,
teilweise liegt in den Nordlagen am Wegesrand noch Schnee. Die höchste Strassenführung mit
1350m wird hier erreicht, mit großartigen Ausblicken über die bis zum Horizont
reichenden Wälder. Wir durchqueren den Muncho State Park, wo Warnschilder auf
freilaufende Bison, Bergschafe und Wapiti Hirsche hinweisen, die in der
Tat
ungeniert die Strasse queren. Am Mittag treffen wir in Liard Hot Spring
State Park ein. Wir genehmigen uns ein Bad in einer bis zu 52° heißen Thermalquelle. 29.05.08 Liard Hot Springs - Teslin Lake, 480km. 29.05.08 Liard Hot Springs - Teslin Lake, 480km. Nach einem ausgiebigen Frühstück, fahren wir wieder nordwärts den Alaska-Highway entlang. Kaum Abwechslung, nur endlose Wälder säumen den Straßenrand. |
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30.05.08 Teslin Lake - Watson Lake - Whitehorse, 180km. Entlang des 50km langen Teslin Lake fahren wir durch hügeliges Gelände. In Watson Lake wird ein wichtiger Zwischenstopp eingelegt. Vor etlichen Jahren begannen Reisende, verschiedene Strassen- oder Nummernschilder auf Pfosten vor dem Informationszentrum anzubringen, mittlerweile sind daraus über 65000 geworden. Hier findet auch mein Motorradkennzeichen einen würdigen Platz... Kurz vor Whitehorse treffen wir auf den noch jungen Yukon River. Ein paar restaurierte Häuser erinnern noch an das ehemalige Einfalltor der Goldgräber zum Klondike. Von hier konnte man per Raddampfer (Steamboat) den Yukon bis Dawson City befahren. <weiter> |
31.05.08 Whitehorse - Dawson City, Yukon Highway 510km. Auf dem Yukon Highway geht es nach Dawson City. Immer wieder hat man großartige Ausblicke auf den Yukon River, der für den 1897 beginnenden Goldrush am Klondike River - einem Zufluss des Yukon - die wichtigste Verbindung war. Kaum vorstellbar, dass über 100000 Menschen dem Lockruf des Goldes verfielen und unsagbare Strapazen auf sich nahmen, um von Skagway über den Chilkoot Pass an die Goldfelder um Dawson City an der Mündung des Klondike River und Bonanza Creek zu gelangen, um dort festzustellen dass die besten Claims bereits vergeben waren. Innerhalb von zwei Jahren entstand eine Stadt von über 35000 Einwohner, die bereits nach 2 Jahren mit Ende des Goldrush (1899) bis auf ca. 800 Einwohner verlassen wurde, denn nur wenigen war das Glück hold, durch Gold reich zu werden. Erst mit der Entdeckung für Touristen und Fertigstellung des asphaltierten Yukon Highway änderte sich die Lage. Zwar wird hier immer noch Gold gefunden aber die Stadt selbst, restauriert durch den Staat Kanada, lebt hauptsächlich vom Tourismus. Auch wir versuchen unser Glück an einer der für Touristen präparierten Goldwaschanlagen.... |
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02.06.08 Dawson City - Tok, Alaska, Top of the World Highway - Tayler Highway 310km. Mit der Fähre setzten wir über den Yukon. Weiter geht es auf einer der schönsten und spektakulärsten Höhenstraßen Nordamerikas, dem Top of the World Highway, der größtenteils entlang von Bergrücken eines alpinen Hochplateaus mit Nadelwald und Tundra gebaut wurde. Der Grenzbeamte am höchst gelegenen Grenzübergang zwischen Kanada und den USA am Little Gold Creek ist sehr freundlich. Viele neugierige Fragen müssen beantwortet werden, da er uns am „roten“ Pass als Deutsche erkennt. Dafür gibt er ein paar Tips für den Lachsfang gratis und die Empfehlung, unbedingt nach Homer zum Heilbuttangeln zu fahren... Auf der Alaskaseite muss es vor Jahren katastrophal gebrannt haben, über 150km Fahrstrecke soweit das Auge reicht, nur verkohlte Baumstümpfe... ... Auf dieser Strecke passieren wir Ortschaften wie Chicken, Action Jackson oder Jack Wade Camp. Wir übernachten auf einem schönen State Park Campground in Alaska. |
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03.06.08 Tok -
Anchorage, 585km Die Landschaft hat sich schlagartig verändert,
die Vorstellung, schneebedeckte Berge mit bis ins Tal reichende Gletscher
und im Frühling ergrünte Täler, hat sich voll erfüllt. Alles ist
im Frühlingserwachen, obwohl die Sonne scheint, ist es spürbar kühler
und man kann nicht mehr als 16° Durchschnittstemperatur um diese Jahreszeit
erwarten. Kaum vorstellbar, obwohl wir uns etwa auf dem Längengrad
von Helsinki bewegen, ist es ungleich kühler, im Winter kann es bis
zu -50° kalt werden. Entlang schneebedeckter Berge und Tannenwälder
erreichen wir Anchorage. Obwohl es sehr viele Elche geben soll, haben wir
kaum welche zu sehen bekommen. Durch ihr schiefergraues/schwarzes
Fell getarnt sind sie schwer zu erkennen und bei Fahrzeugstillstand
verschwinden sie sofort im Wald. Deshalb ist die Verwunderung groß,
dass wenige Kilometer zum Stadtrand von Anchorage völlig ungeniert
Elche am Autobahnrand das frische Gras fressen... erst durch den
Fotostopp verschwinden die Tiere wie üblich im Wald. |
04.06.08 Anchorage - Homer, 280km. Entlang eines Fjordes und Hochtales führt die Strasse zur Kenai-Halbinsel. Hier bieten zahlreiche Flüsse genügend Möglichkeiten, in der nun beginnenden Lachssaison zu fischen. Einen Vorgeschmack vom frischem Wildlachs haben wir durch den Kauf von verschieden Lachssorten bekommen... Der teuerste ist der Sockeye Salmon, im Atlantik silbergrau, ändert sich seine Farbe in rot mit grünem Kopf mit Aufstieg in die Süßwasserflüsse zum Laichen, dabei wird er aber ungenießbar. Nach dem Laichen sterben sie und in den Flüssen schwimmen dann viele verendete Fische. Hier in Homer werden Kabeljau, Heilbutt ab 12kg und der Königslachs gefangen. Wir versuchen auch unser Glück, jedoch bislang ohne Erfolg. Eine Chance besteht bei auflaufender Flut, da der Lachs dann bis ans Ufer kommt. Um ihn zu fangen, wenden die Alaskaner die einfachste Methode an: ein Stück Hering als Köder. Leider konnte ich den Biss eines ca. 12kg (?!) König-Lachses nicht anlanden, der sich an meinem Spinner versucht hatte. So bleibt nur die Hoffnung, dass mit jedem Tag mehr Lachse eintreffen und die Chancen steigen. Eine Charterfahrt zum Heilbutt-Fischen kostet hier um die $180, da aber unsere Gefrier-Kapazität zu klein ist, verwerfen wir die Absicht, garantiert einen ca. 80kg (?!) Heilbutt zu fangen ... |
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06.06-14.06 Homer (Homer Spit), Das Anglerglück auf den King Salmon will sich nicht
einstellen, gestern wurden von 60 Personen nur 12 Stück gefangen. Eine
Kuriosität am Rande, ein Angler hatte das Glück einen Biss zu haben, als er
jedoch zuviel Schnur gab packte ein wartender Seelöwe den Fisch und verschwand
damit. Seelöwen stellen sich nämlich bei auflaufender Flut, pünktlich zur
Anglerparade ein, wohl wissend dass die Chancen sehr gut stehen, einem Angler
den Fisch zu stibitzen. Mike hatte mehr Glück, zwei Prachtexemplare von je 13kg
fanden den gelben Spinner zum anbeißen und füllen nun seine Gefriertruhe.
Bei mir bissen nur männliche Fische (Milchner, 4kg), die hier abfällig Jacks genannt werden, an. Ich bin deshalb nicht traurig, da ich lieber auf den
Sockeye Lachs warte. |
15.06 - 19.06 Soldotna, (Soldotna River), 195km Durch den lang anhaltenden Winter scheint die Lachssaison etwas später zu beginnen. Es werden kaum Lachse gefangen. Die im Fluss aufsteigenden Lachse werden durch Sonarboote gezählt und sind weit unter der für diese Jahreszeit üblichen Quote, bisher 6000 Lachse in 4 Tagen, die Norm ist etwa 3000 am Tag.... so haben wir Zeit längst überfällige Reparaturarbeiten auszuführen. Am Trailer müssen ausgeschlagene Federhalterungen an den Achsen getauscht werden. Sie sind verantwortlich für den ungleichmäßigen Verschleiß an den Reifen. Die Ersatzteile dank einfachster Bauweise und an zig Tausend Anhänger in den USA vorhanden, kosten $28 und sind schnell ausgetauscht. Am Truck war der Ölwechsel sowie der Austausch der vorderen Kurbelwellendichtung und eine Dichtung am Getriebe fällig. Mit 4 Stunden Arbeit kostet das ganze $395 inklusive 12l Öl und Ersatzteile... |
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20.06-21.06 Clam Gulch, Deep Creek. Die überall aufliegenden Prospekte über Freizeitaktivitäten auf der
Kenai- Halbinsel entsprechen wohl besseren Zeiten, denn der Realität dürften sie
nicht mehr entsprechen. So entpuppt sich die Suche nach den angeblich wohlschmeckenden
Razer Clams (Rasier-Muscheln) als schweißtreibende Arbeit mit mäßigem Erfolg.
Den Heerscharen von Muschelsuchern ist ein äußerst dürftiger Erfolg
beschieden, der in keiner Weise zu dem unverhältnismäßigen Zeitaufwand steht. Wie
denn auch, nach Eröffnung der Saison werden bereits die meisten Muscheln durch
hier ansässige Chinesen geerntet... |
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21.06-29.06 Quarz Creek, Russian River CP,(Cooper Landing), 145km. The Red's are running.... Endlich ist die Fangsaison auf den Red-Salmon (Sockeye) am Kenai - und Russian River eröffnet. Ab diesem Zeitpunkt ist auf den in der Umgebung liegenden Campgrounds kein Platz mehr ohne Reservierung zu bekommen, wir haben Glück und bekommen die letzten "first-come, first serve..." Plätze am Quarz Creek State Park in schöner Natur mit großzügig angelegten Stellplätzen ($18). |
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Überall stehen Warnschilder... mit Bären muss gerechnet werden... wir nehmen es nicht so ernst, schließlich wissen wir
wie
übervorsichtig Amerikaner sind ... |
Am nächsten Tag gehen wir ein Stück Weg am Ufer des Russian-River flussaufwärts
um dort eine gute Stelle zu finden. Auch hier Fehlanzeige, kein Lachs findet
meine Fliege zum anbeißen.... wieder die Warnrufe "Bear, Baer..."
dann sehen wir sie auch schon, nicht weit von uns, zwei Grizzly, alles flüchtet
ins Wasser...wir fotografieren, doch schnell wird uns klar die Lage wird ernst... zur Freude aller muss ich Ingrid huckepack über das knietiefe Wasser
tragen, keine Chance, die Strömung ist zu stark, um nicht ein Vollbad zu nehmen,
muss meine Frau unter Beifallklatschen in das kalte Wasser... wir hoffen,
wenigstens eines der zahlreichen Bilder von uns zu bekommen. Jetzt wissen wir,
die Warnschilder "Baer Country" sind ernst zu nehmen, denn bisher verging
kein Tag ohne auf Grizzly zu treffen. Auf der Kenai-Halbinsel
soll es durch die zahlreichen Lachsflüsse
über 600 Grizzly und 3000 Schwarzbären geben.... |
Bei mir mag es nicht so recht klappen, Mike hat schon wieder mehr Glück, innerhalb kurzer Zeit landet er zwei Red's (Sockeye Lachs). Was ich auch versuche, es klappt nicht, es ist zum verzweifeln, dabei sehen meine Würfe richtig elegant aus, ein Alaskaner hat ein erbarmen und weiht mich in das Geheimnis ein...denn der Fisch sobald er vom Meer in die Flüsse aufsteigt frisst nichts mehr, die Farbe der Fliege ist völlig egal, die Technik ist entscheidend. Ein Lachs schwimmt mit offenem Maul und am Grund des Flusses, die Kunst ist, dabei den Beissreflex des Fisches auszunutzen und im richtigen Moment die Fliege in sein geöffnetes Maul zu plazieren und einen Anbiss auszuführen. Diese Art des Fischens (snaging = anreißen) ist nur hier und in der Lachsaison erlaubt, denn viele Fische werden dabei von unzähligen Haken verletzt. Einige Änderungen an der Angel und die Technik bringen schließlich den erhofften Erfolg, ich habe endlich den Trick raus, leider muss ich aufhören.... da ich nicht unbedingt die nächsten Monate nur noch Lachs essen will.... |
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30.06-04.07 Seward, 165km. Die Einwohner von Seward leben größtenteils von den zahlreichen Touristen, die entweder mit der Eisenbahn von Anchorage oder per Kreuzfahrtschiff eintreffen. Dementsprechend ist das Freizeitangebot, zahlreiche Charterfirmen für Fischfang oder Sightseeing per Flug oder Boot sind vertreten. An den einzigen 2 perfekten wolkenlosen Sonnentagen gönnen wir uns je einen Flug über das 160 km lange Harding Eisfeld und eine mehrstündige Wildlife - Bootsfahrt, bei der zahlreich Pottwal und Orca zu beobachten sind. |
Den größten Besucheranteil aber stellen hunderte von Camper, die auf Gemeinde - Stellplätzen entlang der Uferstrasse stehen. Viele Alaskaner haben sich für den Sommer einen Platz reserviert, um dort ihre Freizeit mit Fischen zu verbringen. Für die kostenlose Ver/Entsorgung, stehen mehrere Dumpstationen zur Verfügung. Da ohnehin jeder Camper mit einem Generator ausgestattet ist, kann man hier mehrere Wochen stehen. Amerikanische Camper sind rücksichtsvoll, wenige Regeln sind notwendig um das Zusammenleben von hunderten Campern zu gewährleisten. Obwohl jeder dritte Camper Hundebesitzer ist, muss man nicht befürchten auf eine der hinterlassenen "Tretminen", im Gegensatz zu deutschen Stellplätzen, zu treffen... Die Anzahl der Camper ist schwer schätzbar, aber es sind sicher über 4000 Wohnmobile, verteilt auf 10 Stellflächen, ($15/Tag) die bei minimalen Investitionskosten der Gemeinde ein hübsches Sümmchen einbringen... Was hier ohne großen Aufwand über Selbstregistrierung funktioniert, wäre bei uns kaum vorstellbar, denn es soll ja schon der Gedanke an einen möglichen "Wasserdiebstahl" eines Wohnmobileigner's einigen Kommunalpolitikern schlaflose Nächte bereiten.... |
05.07-10.07 Portage Glacier - Talkeetna - (Hatcher Pass), Denali, 450km. Es scheint tatsächlich als hätten wir die letzten Sonnentage erwischt, ein grauer Wolkenhimmel mit Nieselregen bei mäßigen Temperaturen bestimmt wieder die Wetterlage. So beschränkt sich unser Aufenthalt im Portage Glacier Nationalpark auf das Visitor Center um bei dem obligatorischen Informationsfilm die Schönheiten des National Parkes zu erahnen. Auf dem George Parks Hwy geht es nun nordwärt's Richtung Fairbanks um den Denali Nationalpark zu besuchen. |
Den Zischenstop in Talkeetna nutzen wir für einen Abstecher zum Hatcher Pass und den Besuch des Independence Goldmine State Park. Über ein langgezogenes durch Geltscher geformtes Tal zieht sich die Strasse auf 1800 m mit grandiosen Ausblicken, sofern die tiefhängenden Wolken dies zulassen. Der Rundgang auf der 1951 stillgelegten Independence Goldmine erklärt anschaulich, wie das Gold aus dem Granitgestein der umliegenden Berge gewonnen wurde. Noch immer sind hier Minen im Betrieb, die goldhaltiges Gestein abbauen und mittels Chemikalien, das Gold daraus gewinnen. Mit einer staatlichen Lizenz ist es Privatpersonen gestattet, an einigen Bächen nach Gold zu suchen, das sich im Laufe der Jahre aus dem Gestein ausgewaschen und nun als Nugget oder Goldkorn im Flussbett zu finden ist. |
Denali,
National Park. Als die größte Enttäuschung aller bisher
besuchten Nationalparks entpuppte sich der Besuch des populären Denali
Nationalparkes. An und für sich bietet der Park durch seine Tundraartige
Hochebene, verschiedene Gebirgsstrukturen mit einer Vielzahl von Wildtieren,
eine großartige Kulisse, es steht aber der Transport mittels Shuttlebus im
krassen Gegensatz zu den hochgesteckten Erwartungen die allgegenwärtigen
Werbeversprechen des Parks suggerieren ... Da nur die ersten
24 km des Parks für den privaten Verkehr freigegeben sind, ist man
gezwungen, entweder den Parkbusservice $29 (Eielson) oder einen Tourbusservice $129
(inkl. Lunchpaket) zu buchen. Egal für welche Variante man sich
entscheidet, im bekannten Stil einer
Disneyworld - Bustour werden je nach
gebuchter Strecke die Fahrten absolviert. Um die Insassen bei Laune zu halten
werden Geschichten des Parks und besonders viele vergangene Wildbegegnungen zum
Besten gegeben. Natürlich wird bei Sichtung von Wildtieren gehalten, dabei darf
aber weder der Bus verlassen, noch die Hände zum fotografieren aus dem Fenster
gehalten werden. Trotz dieser Reglementierung reagieren die
anwesenden Amerikaner richtig euphorisch, auch wenn mangels zoomstarken
Objektivs die Tiere auf späteren Fotos kaum erkennbar sind, da sie sich meistens
weit entfernt vom Bus befinden... Allerdings sollte fairerweise dabei
nicht unerwähnt bleiben, dass diese Reglementierung ein Beobachten der Tiere erst ermöglicht, da sie im laufe der Jahre ihre Scheu
gegenüber den Bussen verloren haben. Kurioserweise aber zeigten sich fotogene Caribous
(Nordamerik. Ren) und Moosbullen (Elch) in unmittelbarer Nähe zur Strasse,
in dem
für privaten Verkehr zugelassenem Parkteil.... |
12.07-14.07
Nenana - Fairbanks - Tok, 450km. Seit
1971 kann man sogar Online bei einer kuriosen Lotterie die Nenana
Ice Classic mitmachen. Dabei muss Datum und Uhrzeit, bei dem das
Eis des Tanana Rivers bricht, vorausgesagt werden. |
Von Fairbanks geht es nun über den Richardson Hwy A2 über Delta Junction
südlich nach Tok. |
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15.07
- 18.07.08 Tok - Haines Junction - Haines 750km. Bei Mile Post
217 überqueren wir die Grenze nach Kanada (Yukon). Die Straßenführung folgt
einem riesigen ehemaligen Gletschertrog, mit Permafrostboden und moorartiger
Tundra. Nach Begradigung der Humusschicht werden wärmedämmende Isoliermatten
verlegt die eine Wegetrasse in dem moorartigen Gelände erst
ermöglichen. Die Erwärmung der Asphaltdecke wird dadurch abgeschirmt, um ein
Auftauen der Eisschicht und ein Absinken der Straßentrasse zu verhindern.
Naturbedingt werden durch diese Bauweise ständig Reparaturen durch Frostschäden
oder Verwerfungen im Permafrostboden nötig, die Folge davon sind Straßenarbeiten
über mehrere Kilometer, die im Konvoi bewältigt werden müssen. Egal wie man
es trifft, bei Sonne, feiner Staub, der durch alle Ritzen dringt oder bei Regen, der
ein völlig verdrecktes Gespann hinterlässt, wir durften beide Varianten
kennen lernen...... |
19.07.
- 20.07. Skagway.
Der Wettergott hat ein Einsehen, nach 14 Tagen Regen
in dieser Region, scheint sich nun die
Wetterlage etwas zu bessern. |
21.07.-22.07.08
Skagway (Klondike Highway) - Carcross - Watson Lake, 515 km.
Bei woklenverhangenem Himmel verlassen wir Skagway um über den
Klondike Highway Richtung Kanada zu fahren. Die Strecke, die in den Goldrush-Jahren auch Dead Horse
Trail genannt wurde, weil über 3000 Tiere dort verendet sein sollen, führt über
den
1025 m hohen Withe Pass. Wie so oft lässt sich der Anstieg des Passes nur erahnen, denn dichte
Wolken verhindern die Sicht auf einer der schönsten Panoramastrassen
im Kanadischen Norden. Kurz nach der Passhöhe überqueren wir die
Kanadische Grenze und
mit Abstieg des Passes erwartet uns strahlender Sonnenschein mit grandioser
Berg - und Seenlandschaft. Bei Carcross (Caribou Crossing)
trafen sich für die Goldsucher zwei der wichtigsten Eisenbahnlinien
(Withe Pass Line und Yukon
Railroad) um nach deren Eröffnung (1903) Material von Skagway nach Withehorse
zu befördern. Über die Tagish Road treffen wir bei Jakes Corner auf
den Alaska Highway dem wir bis Watson Lake folgen. |
Über einen Abzweig des Cassier Hwy (37A), der
einem Gletscherfluss des Baer Glacier der Coast Mountain in einem Canyon
mit hohen Felswänden folgt, erreichen wir Stewart, BC Kanada und
über die offene Grenze, den südlichsten Ausläufer Alaskas die
ehemalige Goldgräberstadt Hyder, AK. Wenn auch das "lebendige"
Gost-Town Hyder nur ein Wurmfortsatz von Stewart darstellt, so ist hier
amerikanischer Boden. Das wäre noch keinen Besuch wert, würde nicht in Hyder
eine besondere Attraktion geboten. Nur hier lassen sich beim jährlichen
Lachszug in den Flüssen (Mitte Juli bis Mitte September) Bären hautnah und
gefahrlos beobachten. Dafür wurde extra ein Holzsteg ein kurzes Stück am Bear Creek in einem National Park gebaut. Auch wenn bisher das große
"Gedränge" der Bären mangels Lachsangebot ausgeblieben ist, so
hatten wir trotzdem Glück einige hungrige Grizzly's beim erfolgreichem
Fischfang zu sehen. |
27.07.-30.07
Hyder, AK - (Yellowhead Highway) Jasper/Banff NP, 940km. Ohne nennenswerte Höhepunkte verläuft die Route auf den Yellohead Hwy,
unterbrochen von einigen Ortschaften die von Indianern bewohnt werden. Am
Bulkley River haben die Indianer das Recht mit Kescher an langen Stangen Lachse
aus den Stromschnellen des Flusses zu fangen. Nach Houston haben wir endgültig
die Gebirgslandschaft verlassen und die Seenplatte des Interior Plateau
wird erreicht. Ab hier wieder gewohnte Bilder, Farmland mit Kühen auf der Weide
...
fast europäisch... nur etwas größer... |
30.07-02.08.08
Jasper/Banff National Park. Wie so oft auf dieser Reise,
graue dichte Regenwolken
versperren die Sicht zu den Gipfeln der kanadischen Rocky Mountains.
Viele Leihwohnmobile mit deutschen und Schweizer Urlaubern sind unterwegs. Alle Plätze mit Stromanschluss im Nationalpark
Campground Whistler sind belegt, so müssen wir auf einen "Dry" Platz
ohne Komfort ausweichen. In der Nacht wird es durch einen Kälteeinbruch bitterkalt (4°), die Temperaturen werden von den Gletschern des Columbia Icefield
bestimmt. Am nächsten Morgen, Sonne (28°), wir nutzen den Tag zu einem
Besichtigungsausflug in die grandiose Bergwelt der Rocky's. Die Wapiti
(Nordamerikanischer Großhirsch = Elk), bewegen sich ungeniert auf
dem riesigem Campground des Nationalparks. |
03.08-05.08.08
Radium Hotsprings - Roseville (Kanada/USA) 365km. Wir sind vor den Menschenmassen in Banff
geflüchtet und haben in der Nähe einer Thermal Quelle ein Plätzchen in einem
Provincial Campground gefunden. Von Erfrischung kann natürlich in dem
Thermalbad (40°) keine Rede sein, noch dazu hat uns 140km östlich aber abseits
der riesigen Eismassen des Columbia Gletscherfeldes der Sommer plötzlich
eingeholt hat. |
06.08.-08.08.08 Glacier Nationalpark (International Peace Park) 165km. Am Grenzübergang Roseville, nach USA werden wir vom Zoll streng kontrolliert, obwohl wir uns genau an die Vorschriften gehalten hatten. Keine verbotenes Obst, doch hier muss auch pingelig genau das Gemüse deklariert werden. Mit einer Ermahnung beim nächsten mal genauere Angaben zu machen durften wir passieren. Zwar lächerlich, aber wegen einer Zwiebel zu viel, kann es bei der nächsten Wiedereinreise in die USA, ernste Schwierigkeiten geben. |
Gletscher gibt es im Glacier Nationalpark schon lange keine mehr, dennoch gehört die Nationalparkstrasse "Going to the Sun Road" zu einer der schönsten Hochgebirgsstrassen Nordamerikas. Bärenkraut kann man ebenso wie die weisse Bergziege (Mountain Goat) über 2000m antreffen. |
09.08.-12.08.2008, Flathead Lake - National Bison Range - Yellowstone Nationalpark 950km. Entlang des Flathead Lake, führt unsere Route zur National Bison Range, das 1908 geschaffen wurde um die Bison in Nordamerika vor der Ausrottung zu bewahren. Einst bevölkerten Millionen von Bison die Prärien Nordamerikas, durch den Bau von Eisenbahnen wurden Büffel als billige Fleischquelle und die Haut für Leder genutzt, dabei wurde die gesamte Büffelpopulation fast an den Rand der Ausrottung gebracht. Heute kann man hier, neben dem Yellowstone Park (3500 Tiere) und dem Custer State Park (1300), etwa 500 Bison in ihrer natürlichen Umgebung hautnah erleben. Ein Hauch von Afrika vermittelt die Nordamerikanische Graslandantilopen (Pronghorn) die ebenso im Park anzutreffen ist. |
13.08.-19.08.08 Yellowstone Nationalpark - Grand Teton. |
Link zum Yellowstone Nationalpark - Grand Teton. |
LINK zum Yellowstone NP u. Grand Teton |
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20.08.-22.08.08 Cody - Devils Tower, 650km. Wir verlassen den Yellowstone Nationalpark auf der östlichen Route und fahren in das Städtchen Cody, die Hauptkultstätte des William Frederick Cody, besser bekannt als "Buffalo Bill". Das Buffalo Bill Historical Center ist einen Besuch wert, neben "Buffalo Bill's" Legende, die Kultur von Prärieindianer kann man dort eine riesige Waffenausstellung bewundern. Jeden Tag, um 18:00 Uhr wird vor dem historischem Irma-Hotel eine Shuting-Show mit viel Ballerei geboten. Wyoming ist in der Bundesstaat der Cowboys, mit vielen Ranchen und Rinderherden. Eine sehr schöne Bergroute (14A) führt über die Bighorn Mountain die durch ihren steilen Anstieg auf 2485m bei Hitze das Fahrzeug fordert. Östlich wird die Landschaft Zusehens flacher, es beginnen die Weiten der Prärie. Aus der Umgebung gut sichtbar, erhebt sich aus grauem Säulenbasalt der Teufels Turm (Devils Tower), der erkalteten Kern eines frühzeitlichen Vulkanes. Über die Interstaate I-90 erreichen wir nach 240km in South Dakota das Städtchen Deadwood in den Black Hill. |
23.08.-27.08.08 Deadwood - Mount Rushmore
- Custer State Park. 320km. In dem ehemaligen Goldtown, Deadwood, ist es
wieder schwer einen Campingplatz zu bekommen. Am Wochenende sind die
alljährlichen Cool Deadwood Nights, ein Event mit Oldtimershow und
Openairkonzert bei dem neben verschiedenen Rockgruppen, the Herman's Hermit's und
Bay City Rollers zu hören waren. Hier wurde 1876 im Salon No.10, Wild
Bill Hickok, der legendäre Gesetzeshüter, während eines Pokerspieles
mit Calamity Jane, erschossen. |
28.08.-30.08.08 Rapid
City - Wall - Badlands
Nationalpark, 270km. Bei Rapid City fahren wir auf der Interstate I-90
Ost. Entlang des Highways machen Schilder auf den Wall Drug Store aufmerksam. Um auf sein Geschäft in
einem Kaff neben dem Highway aufmerksam zu machen, bot der Inhaber
kostenlos Eiswasser und den Kaffee für 5Cent an. Das gibt es heute noch, mittlerweile aber wurde aus dem kleinen Geschäft eine Institution, wo
es alles zu kaufen gibt. |
31.08. - 02.09.08 1880 Town - Mitchell
- Hwy 81 370km. Direkt an der Ausfahrt der I-90 liegt
das 1880 Town, eine Ansammlung von alten Gebäuden aus South Dakota,
die bei einigen Filmen als Kulisse genutzt wurden. Der Film
"Dancer with Wolves" (Der mit dem Wolf tanzt), mit Kevin Costner, wurde hier
und in den Prärien von South Dakota gedreht. Viele Requisiten daraus
sind hier ausgestellt.. |
03.09.-11.09.08 "Heimfahrt" 1800km. Die "Heimfahrt" nach Texas, über Highway 81, Interstate I-35 und I-45 (South Dakota, Nebraska, Kansas, Oklahoma und Texas) verläuft vollkommen unspektakulär. Im Süden von South Dakota, in Nebraska und Kansas sind nur noch riesige Maisfelder entlang des schnurgeraden Highway's zu bewundern. In Houston bringen wir wie geplant unseren 5th Wheeler in ein Storage und unseren Truck zu unserem amerikanischen Freund. Eine interessante Reise geht zu Ende, wir haben viel erlebt und viele nette Menschen kennengelernt. Zuhause erwartet uns ein Berg von Arbeit. Aber bald heisst es wieder "On the Road again....", den die nächste Reise ist schon geplant..... |
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