Letzte Reise

     11. Mai  2015  bis  04. Aug. 2014            On the Road again....

The jorney starts!   Une expédition spéciale

Seit Februar 2014 hat sich mein Leben dramatisch verändert. Eine Phase meines Lebens wurde beendet. Aber das Leben geht weiter und so habe ich beschlossen die Einladung meiner Freunde aus Quebec in Kanada mit einem Anglerausflug zur James Bay, dem südliche Teil der Hudson Bay, zu folgen. Dort wurde mittels mehrere Staudämme, der Fluss "La Grande Rivière, Der große Fluss" 1980 aufgestaut, wodurch 80% der Elektrizität für Quebec, durch Wasserkraft gewonnen werden. Durch die Abgeschiedenheit der Seen entstand ein Anglerparadies mit Zander, Hecht und Seeforellen. Weißfische dürfen nur von den dort lebenden Cree Indianer gefischt werden.

27.05.14  Der Delta Flug nach Huston, TX war schon Routine. Wie üblich verbrachte ich die ersten Tage auf einen CP in der Nähe des Storages um mein Gespann, für diesen 10000km Trip, reisefertig zu machen.

On the Road again!  Diesmal mit gemischten Gefühlen, da nun der Beifahrersitz leer bleiben wird. Durch die Fahrt, ist man aber abgelenkt und kann seine schwermütigen Gedanken nicht nachhängen...   Sehr früh verlies ich Houston um auf der Interstate I10 ostwärts zu fahren. Der Motor lief wieder mit seinen 260 Pferdchen, wie ein Uhrwerk und mit der Musik, diverser Radiostationen entlang der Interstates,  machte es wieder Spass auf einem US Highway, unterwegs zu sein. Doch zu früh gefreut, bei der steilen Anfahrt einer Brücke  plötzlich Leistungsverlust, mein Glück der Scheitelpunkt der Brücke war fast erreicht. Mit müden Wichern, meiner Pferdchen erreichte ich ein Städtchen in dem ich vorher über mein Handy eine Fordwerkstätte ausfindig machte. Heute war Donnerstag, aber mein Problem einen Diesel zu besitzen, bedeutet zunächst einen freien Termin zu bekommen. So war es dann auch, man wollte sich das Wägelchen noch nicht einmal anschauen, obwohl ich kein großes Problem erwartete. Es war noch dazu Mittagszeit also so wie so keine Chance, dass einem geholfen wird. Na wenigstens gab man mir die Adresse einer Dieselreparatur - Werkstätte in der Nähe, die eventuell helfen konnte.  Ich hatte Glück, der Besitzer selber fand sofort den Fehler, eine Klemme des Ladeluftkühlerschlauches, hatte sich durch den Rumpler der Dehnungsfuge der Brücke, gelöst und damit den Turbolader außer Funktion gesetzt... Für $90 wurde die Klemme ersetzt und die 260 Pferdchen beschleunigten mein Wägelchen wie gewohnt.

08.06.14  Nach 3600km in 4 Tagen, erreiche ich endlich das Domizil meiner Freunde, in St. Julian in Quebec. Die nächsten Tage werden wir mit den Vorbreitungen, für unseren Anglerausflug, der uns von hier, 2800km nördlich, zum südlichen Teil  der Hudson Bay führen wird, beschäftigt sein. Davon sind ca. 1000km in der Wildnis mit 600km Gravelroad zu bewältigen. Neben Lebensmittel und Treibstoff müssen zusätzliche Reifen zur Sicherheit mitgeführt werden. Endlich geht es los, wir haben uns, im 180km entfernten Städtchen Mont Laurier, verabredet.

Auf einem Parkplatz eines Supermarktes treffen wir unsere Freunde mit ihrem Truckcamper und den riesigen Bootsanhänger an. Nach der Wiedersehensfreude, die schlechte Nachricht, Ölverlust an der Hinterradachse, das Fahrzeug muss in die Werkstätte. Der Schaden ist  überschaubar und schnell repariert. Der Simmerring am linken Radlager der Hinterachse war defekt. Während der Reparatur waren wir in einem der Restaurants zum Lunch, so dass wir ohne Verzögerung aufbrechen konnten. Jetzt heisst es nur noch die nächsten Tage, Kilometer machen, wir bewältigten die Strecke in 3 Tagen obwohl die geteerte Strasse, teilweise in einem sehr schlechten Zustand war. Frostaufbrüche sind hier nach dem Winter normal, viele Baustellen zwingen uns zu vorsichtiger Fahrweise. Bodenwellen und Schlaglöcher sind sehr schwer zu erkennen, ein technischer Defekt wäre hier fatal...  Ab einem Checkpoint beginnt das Cree –Indianer Reservat, bei dem man sich Anmelden muss, um im Notfall, Hilfe zu bekommen. Ab hier gibt es keine Reparaturwerkstätten, man ist  auf sich gestellt.

Selbstverständlich wurde zur Sicherheit, eine Versicherung, für einen Rücktransport im Krankheitsfall mit  Hubschrauber abgeschlossen, die für 4 Wochen gültig ist und $60 kostet.  Ein mitgeführtes Satellitentelefon stellt im Notfall die nötige Verbindung zum nächsten Heli-Port sicher. Bei einer der günstigen Tankstellen wurde nochmals Benzin für das Motorboot aufgetankt. Nach verlassen der Hauptstrecke geht es noch ca. 550km über eine Gravelroad (Trans Taiga Road), die wider erwarten besser befahrbar ist, zu unserem Stellplatz an einem der riesigen Stauseen (Robert-Bourassa Reservoir).  Endlich sitzen wir im Boot, bei sonnigen aber kühlen Wetter wird der erste Anglerpunkt angefahren. Fish On!!! Mein erster 5,2 kg Zander den ich fange. Die Ausbeute für den ersten Tag ist nicht schlecht, für frischen Fisch ist gesorgt.

Den unerwünschten Beifang von kapitalem Hechte (Pike) muss man hier in Kauf nehmen, wir sind nur an große Zander (Walleye) aus, die hier ein kapitales Gewicht von 5 - 7 Kg erreichen können. Sie beißen praktisch auf alles, Spinner, Plastikwurm etc. die Farbe scheint egal zu sein. Trotzdem bemerken wir einige Farben werden bevorzugt. Die Zander halten sich um diese Jahreszeit, bevorzugt in bestimmte Seegebiete auf, die man natürlich kennen muss. Michel hat sich in den vielen Jahren, die hier verbringt, die nötige Erfahrung angeeignet, so findet er treffsicher, ergiebigen Fischgründe. Spasseshalber ärgere ich ihn in dem ich mit meinem mitgeführten GPS Gerät die Positionen markiere und ihm erzähle, diese in Deutschland in Fisch und Fang zu veröffentlichen.

Unser täglicher Fang kann sich sehen lassen, da nur die größeren Fische werden mitgenommen. Man darf aber nur 8 Stück pro Person aus diesem Gebiet, das ja ein Indianerreservat ist, mitnehmen. So gibt es am Abend frischen Zander satt..  Trotzdem sind es ca. 50kg Zanderfilet pro Person..  Heute steht ein besonderer Anglerausflug an. Dazu muss der komplette See der die Größe des Bodensees hat, durchfahren werden. Am Ende des Sees befindet sich das Turbinenhaus des Wasserkraftwerkes. Das ist unser Ziel, denn hier lauern große Seeforellen am Auslass der Turbinen, um sich Fische die in den Turbinen gelangt sind zu fressen.  Bei spiegelglatten Wasser und strahlendem Sonnenschein müssen die 240km Streck zurückgelegt werden. Das Speedboot schafft bei diesen Bedingungen 80km...

Endlich sind wir da, durch das ablaufenden Turbinenwasser ist die Strömung sehr stark, hier kann nur geschleppt werden,. Ich benutze als Einziger einen tiefgehenden Wobbler (Diver) der sich bis auf 25m des Flussgrundes absenkt. Meine Freund fischen eher mit leichtern Gerät an der Oberfläche.. Schon bei der ersten Kehre im tiefen Wasser habe ich einen Biss, eine Kapitale Seeforelle (Grey Trout)  von 18kg hängt am Hacken. Ein "Anfänger" zeigts den kanadischen Profis wie es geht. Die Zweite ist noch größer 19,2 Kg ihr Gewicht.. Danach nur noch paar Art Weißfische, die wir aber wieder zurücksetzten müssen da sie den ansässigen Indianer vorbehalten sind... Natürlich wird der Fang abends gebührend mit Alkohol gefeiert...

Nach 14 Tagen heißt es Packen, eine Adventure geht zu Ende... Hier gibt es außer viele Mücken, Bären, Wölfe und Angler nichts, hier ist die Wildnis und Einsamkeit des Kanadischen Kontinentes. Von hier nochmals 2000km bis an die Eismeergrenze. Michel hat Geburtstag, wir sind zu seiner Party eingeladen. Er freut sich über mein Geschenk, meinen Wobbler mit dem ich als Einziger zwei große Seeforellen gefangen hatte, soll ihm nun Glück bringen...  Etwas wehmütig verabschieden wir uns, mit unserem Anglerausflug hatten wir sehr viel Spass.

Fazit:  Eine Erfahrung die man nicht missen möchte... Mal sehen vielleicht irgendwann mal wieder...


Für mein Fahrzeug ist mit dem Abstempeln der Verkaufserklärung, nach Kanada, ein Mindestaufenthalt von einer Woche in den USA vorgeschrieben. So beschloss ich, in das 500km entfernte Main an der Küste zu fahren. Leider ist hier bereits schon die Hochsaison angebrochen und so sind alle günstigen Campgrounds mit Familien belegt. Auf einen Luxus - CP finde ich ein Plätzchen das mich pro Tag $60 kosten wird. Ich glaube ich bin der einzige Alleinreisende hier, auch kaum kommt nirgends ein Gespräch in Gange, da nur jüngere Familien unterwegs sind. Ich bin ja wegen des Mains - Lobbster hier, Hummer satt, ein gutes Steak kosten um ein vielfaches mehr...  

Ach ja eine Episode meines Lebens ereignete sich bei der letzten Einreise in die USA an der Grenze von Quebec nach Vermont. Bei der nur zwei Dinge zusammentreffen müssen, ein überforderter und  überheblicher Beamter, mit seiner Dienstvorschrift die er peinlichst genau einhält. Dass ich zu den etwas exotischen Durchreisenden, mit Texanischer Zulassung und Führerschein und einem Deutschen Pass bei den Hinterwäldern zähle würde war klar, aber dass diese Konstellation mich 2 Stunden Aufenthalt kosten würde wusste ich nicht. Jedenfalls wurde ich zum "second screening" beordert und hatte das Pech einer jungen überheblichen Grenzbeamtin ausgesetzt zu sein. Sie war überzeugt nun einen illegalen Immigranten aus Deutschland der in Texas lebt vor sich zu haben... Entsprechend wurde ich behandelt. Auch die Hinweise doch mein Profile mit entsprechenden Ein/Ausreisen der USA nützten nichts, Autozulassung und Texanischer Führerschein war für sie Indiz einen Illegalen vor sich zu haben. Vorsichtige Hinweise doch bei meiner Adresse meines Freundes in Texas, nach zu forschen, wurden überheblich abgetan. Nach etwa 2 Stunden Interview riss mir der Geduldsfaden, da sie bisher weder im gefilzten Fahrzeug noch sonst irgendetwas vorweisen konnte, verlangte ich ihren Vorgesetzten. Ich erkläre ihm, er soll mir doch Gründe nennen weshalb ich illegal in Texas leben sollte.  A) wäre ich Pensionär mit entsprechender Pension vom deut. Staat, b) erster Klasse krankenversichert und ich c) ganz legal in Texas ein Haus kaufen könnte...  Plötzlich durfte ich ohne Gründe zu nennen weshalb ich 2 Stunden sinnlos aufgehalten wurde, weiterfahren...

Der Kreis schließt, sich...  Am 6.8.2014 wurde schweren Herzens das Fahrzeug mit Trailer meinem Freund übergeben. Den Kaufpreis hatte er bereits auf mein Konto in Deutschland überwiesen. Eine glückliche Phase meines Lebens, die im Oktober 2006 in Texas mit dem Kauf begann, geht damit zu Ende...

C’est la vie!    We keep in touch !  Andree und Gerald, Mike und Monique, Michel und Danielle...   


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