3. Reise - 2008

     13. Mai  2008    bis  11. September 2008

 

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13.05.08  DELTA Flug DL131 nach Atlanta - Las Vegas
Die Check-In Prozedur für den DELTA Flug DL131 nach Atlanta mit Weiterflug nach Las Vegas, wird für uns schon zur Normalität. Pünktlich, nach 11 Stunden Flugzeit, landet DL131 in Atlanta. Nach weiteren 3,5 Stunden Flug sind wir endlich in Las Vegas. Mit einem Taxi geht es zum Storage wo wir unser Wägelchen vorfinden. Leider haben wir diesmal kein Glück, ein Besucher hat sich einige Dinge "ausgeliehen", vom Betreiber erfahren wir, dies sei nicht außergewöhnlich. Um eine Erfahrung reicher, die Sprüche, Sicherheit durch Kameraüberwachung, sind nämlich nichts wert. Mit gemischten Gefühlen "Fängt ja gut an..." beginnen wir den Tag.

14.05.-16.05.08 Bei den vermissten Dingen handelt es sich um Kleinigkeiten, deren Wiederbeschaffung trotzdem mit ca. $800 zu Buche schlagen... Die nächsten Tage verbringen wir mit Vorbereitungen, so dass kaum Zeit für Las Vegas bleibt. Der Besuch einer Show in LAS gehört jedoch zur Pflichtübung. Nirgends gibt es eine so große Showauswahl wie hier. So gehört trotz saftigem Eintrittspreis, Le Revue (Cirque du Soleil) zum Feinsten was zur Zeit geboten wird. Ein Feuerwerk artistischer Hochleistung auf einer eigens dafür konstruierten Wasserbühne mit Schwimmbecken.. Über Jahre wird diese Show laufen, denn der technische Aufwand dieser gigantischen Schwimmbecken-Bühne ist gewaltig...

17.05.-21.05.08  Las Vegas - Edmonton, 1885km. Auf der I15 North geht es nun von Nevada, Utah (Salt Lake City), Idaho und Montana Richtung Kanada. Eine langweilige Fahrt, da sich die Strasse durch endloses weites flaches Farmland ohne nennenswerte Höhepunkte zieht. Dafür entschädigen lokale Radiostationen mit guter Rockmusik. Unterbrochen wird die Langeweile erst in Montana mit der Durchquerung der Rocky - Ausläufer. Woher sich der Name für diesen Bundesstaat ableitet, lässt sich unschwer erkennen. Eine sanft hügelige, grasbedeckte Berglandschaft ist die ideale Grundlage für schier endlose Ranchen und deren Viehherden.
Der Grenzübergang nach Kanada ist problemlos und über endlose flache Prärie führt uns der Weg nach Edmonton. Hier treffen wir Mike und Monique aus Quebec, die uns nach Alaska begleiten werden.

22.05.25.05.08  Edmonton. Ausgiebig feiern wir mit einem Steak - Barbeque das gemeinsame Wiedersehen, da wir auch amerikanische Freunde, Rosemarie und Blake, die in Edmonton arbeiten, antreffen.

Unter fachkundiger Führung erkunden wir die Stadt, beeindruckend die riesige Einkaus-Mall in Edmonton die auch Attraktionen wie ein riesiges Wellenbad beinhalten.

26.05.08 Edmonton - Dawson Creek, 655km On the Road again... Früh brechen wir auf, durch flache Waldgebiete geht es nun gegen Norden.

27,5.08 Dawson Creek - Fort Nelson, 450km.  In Dawson Creek, Mile Post 0 beginnt der 2300 km lange Alaska Highway. Durchgehend asphaltiert, in British Columbia ohne nennenswerte landschaftliche Höhepunkte, zieht sich die Strasse durch endlose weite Waldgebiete. Zahlreiche Öl und Gasförderanlagen mit ihren Pipelines unterbrechen die Eintönigkeit. Hier lebt alles vom Öl, dementsprechend ist das Einkommen... aber auch der Dieselpreis 1,51 CAN Dollar/ Liter und unsere 260 Pferdchen mögen 17l/100km davon... Am nahen Waldrand bewegen sich drei schwarze Punkte..... wir kommen näher und sehen zum ersten Mal Bären. Eine Schwarzbärenmutter mit ihren beiden Jungtieren ist am nahen Bachufer unterwegs. Sie lassen sich durch nichts aus der Ruhe bringen und trollen sich nach einiger Zeit in den Wald

 

28.05.08 Fort Nelson - Liard Hot Spring 330km.  Die Strasse führt an den schneebedeckten Ausläufern der nördlichen Rockies entlang. Der Frühling hat hier erst vor kurzem Einzug gehalten, teilweise liegt in den Nordlagen am Wegesrand noch Schnee. Die höchste Strassenführung mit 1350m wird hier erreicht, mit großartigen Ausblicken über die bis zum Horizont reichenden Wälder. Wir durchqueren den Muncho State Park, wo Warnschilder auf  freilaufende Bison, Bergschafe und Wapiti Hirsche hinweisen, die in der Tat ungeniert die Strasse queren. Am Mittag treffen wir in Liard Hot Spring State Park ein. Wir genehmigen uns ein Bad in einer bis zu 52° heißen Thermalquelle.

29.05.08 Liard Hot Springs - Teslin Lake, 480km.  29.05.08 Liard Hot Springs - Teslin Lake, 480km.  Nach einem ausgiebigen Frühstück,  fahren wir wieder nordwärts den Alaska-Highway entlang. Kaum Abwechslung, nur endlose Wälder säumen den Straßenrand.

 

 

 

Schon von Weitem weisen uns Schilder auf Mukluk Annie's Salmon Bake, Teslin Lake, Yukon mit einem kostenlosem RV Park zum Übernachten, frisch gegrilltem Wildlachs mit  Bootsfahrt auf dem See, hin. Zunächst Tanken wir unsere Fahrzeuge auf, danach geht es zum Stellplatz abseits der Strasse. Vor dem Essen,  wird zur kostenlosen Bootsfahrt auf dem See vom Besitzer, eingeladen. Am Abend gibt es Wildlachs gegrillt mit Holzkohle, satt.  Zum ersten mal, nun einen Wildlachs.. na ja man muss sich daran gewöhnen, bisschen trocken das ganze, aber mit Bier lassen wir ihn nochmals gut schwimmen.

30.05.08 Teslin Lake - Watson Lake - Whitehorse, 180km. Entlang des 50km langen Teslin Lake fahren wir durch hügeliges Gelände. In Watson Lake wird ein wichtiger Zwischenstopp eingelegt. Vor etlichen Jahren begannen Reisende, verschiedene Strassen- oder Nummernschilder auf Pfosten vor dem Informationszentrum anzubringen, mittlerweile sind daraus über 65000 geworden. Hier findet auch mein Motorradkennzeichen einen würdigen Platz...  Kurz vor Whitehorse treffen wir auf den noch jungen Yukon River. Ein paar restaurierte Häuser erinnern noch an das ehemalige Einfalltor der Goldgräber zum Klondike. Von hier konnte man per Raddampfer (Steamboat) den Yukon bis Dawson City befahren. <weiter>

31.05.08 Whitehorse - Dawson City,  Yukon Highway 510km.  Auf dem Yukon Highway geht es nach Dawson City. Immer wieder hat man großartige Ausblicke auf den Yukon River, der für den 1897 beginnenden Goldrush am Klondike River - einem Zufluss des Yukon - die wichtigste Verbindung war. Kaum vorstellbar, dass über 100000 Menschen dem Lockruf des Goldes verfielen und unsagbare Strapazen auf sich nahmen, um von Skagway über den Chilkoot Pass an die Goldfelder um Dawson City an der Mündung des Klondike River und Bonanza Creek zu gelangen, um dort festzustellen dass die besten Claims bereits vergeben waren. Innerhalb von zwei Jahren entstand eine Stadt von über 35000 Einwohner, die bereits nach 2 Jahren mit Ende des Goldrush (1899) bis auf ca. 800 Einwohner verlassen wurde, denn nur wenigen war das Glück hold, durch Gold reich zu werden. Erst mit der Entdeckung für Touristen und Fertigstellung des asphaltierten Yukon Highway änderte sich die Lage. Zwar wird hier immer noch Gold gefunden aber die Stadt selbst, restauriert durch den Staat Kanada, lebt hauptsächlich vom Tourismus. Auch wir versuchen unser Glück an einer der für Touristen präparierten Goldwaschanlagen....

02.06.08 Dawson City - Tok, Alaska, Top of the World Highway - Tayler Highway 310km. Mit der Fähre setzten wir über den Yukon. Weiter geht es auf einer der schönsten und spektakulärsten Höhenstraßen Nordamerikas, dem Top of the World Highway, der größtenteils entlang von Bergrücken eines alpinen Hochplateaus mit Nadelwald und Tundra gebaut wurde. Der Grenzbeamte am höchst gelegenen Grenzübergang zwischen Kanada und den USA am Little Gold Creek ist sehr freundlich. Viele neugierige Fragen müssen beantwortet werden, da er uns am „roten“ Pass als Deutsche erkennt. Dafür gibt er ein paar Tips für den Lachsfang gratis und die Empfehlung, unbedingt nach Homer zum Heilbuttangeln zu fahren... Auf der Alaskaseite muss es vor Jahren katastrophal gebrannt haben, über 150km Fahrstrecke soweit das Auge reicht, nur verkohlte Baumstümpfe... ...  Auf dieser Strecke passieren wir Ortschaften wie Chicken, Action Jackson oder Jack Wade Camp. Wir übernachten auf einem schönen State Park Campground in Alaska.

 03.06.08 Tok - Anchorage, 585km Die Landschaft hat sich schlagartig verändert, die Vorstellung, schneebedeckte Berge mit bis ins Tal reichende Gletscher und im Frühling ergrünte Täler, hat sich voll erfüllt. Alles ist im Frühlingserwachen, obwohl die Sonne scheint, ist es spürbar kühler und man kann nicht mehr als 16° Durchschnittstemperatur um diese Jahreszeit erwarten. Kaum vorstellbar, obwohl wir uns etwa auf dem Längengrad von Helsinki bewegen, ist es ungleich kühler, im Winter kann es bis zu -50° kalt werden. Entlang schneebedeckter Berge und Tannenwälder erreichen wir Anchorage. Obwohl es sehr viele Elche geben soll, haben wir kaum welche zu sehen bekommen. Durch ihr schiefergraues/schwarzes Fell getarnt sind sie schwer zu erkennen und bei Fahrzeugstillstand verschwinden sie sofort im Wald. Deshalb ist die Verwunderung groß, dass wenige Kilometer zum Stadtrand von Anchorage völlig ungeniert Elche am Autobahnrand das frische Gras fressen... erst durch den Fotostopp verschwinden die Tiere wie üblich im Wald.
Es muss alles von den Staaten per Schiff oder Lkw nach Alaska geschafft werden, das drückt sich auch in den Preisen aus, hier kostet  1 GAL Diesel $5,05 und auch sonst ist alles spürbar teurer. Nur im Walmart gibt es meist dieselben Preise... kein Wunder, die Kartons für die Waren haben alle dasselbe Ursprungsland "Made in China".....  dafür gibt's Gummistiefel für $18, Wrangler Hosen $19, Marken Jeans ab $12....  

04.06.08 Anchorage - Homer, 280km. Entlang eines Fjordes und Hochtales führt die Strasse zur Kenai-Halbinsel. Hier bieten zahlreiche Flüsse genügend Möglichkeiten, in der nun beginnenden Lachssaison zu fischen. Einen Vorgeschmack vom frischem Wildlachs haben wir durch den Kauf von verschieden Lachssorten bekommen... Der teuerste ist der Sockeye Salmon, im Atlantik silbergrau, ändert sich seine Farbe in rot mit grünem Kopf mit Aufstieg in die Süßwasserflüsse zum Laichen, dabei wird er aber ungenießbar. Nach dem Laichen sterben sie und in den Flüssen schwimmen dann viele verendete Fische. Hier in Homer werden Kabeljau, Heilbutt ab 12kg und der Königslachs gefangen. Wir versuchen auch unser Glück, jedoch bislang ohne Erfolg. Eine Chance besteht bei auflaufender Flut, da der Lachs dann bis ans Ufer kommt. Um ihn zu fangen, wenden die Alaskaner die einfachste Methode an: ein Stück Hering als Köder. Leider konnte ich den Biss eines ca. 12kg (?!) König-Lachses nicht anlanden, der sich an meinem Spinner versucht hatte. So bleibt nur die Hoffnung, dass mit jedem Tag mehr Lachse eintreffen und die Chancen steigen. Eine Charterfahrt zum Heilbutt-Fischen kostet hier um die $180, da aber unsere Gefrier-Kapazität zu klein ist, verwerfen wir die Absicht, garantiert einen ca. 80kg (?!) Heilbutt zu fangen ...

 

 

 

 

 

06.06-14.06 Homer (Homer Spit),  Das Anglerglück auf den King Salmon will sich nicht einstellen, gestern wurden von 60 Personen nur 12 Stück gefangen. Eine Kuriosität am Rande, ein Angler hatte das Glück einen Biss zu haben, als er jedoch zuviel Schnur gab packte ein wartender Seelöwe den Fisch und verschwand damit. Seelöwen stellen sich nämlich bei auflaufender Flut, pünktlich zur Anglerparade ein, wohl wissend dass die Chancen sehr gut stehen, einem Angler den Fisch zu stibitzen. Mike hatte mehr Glück, zwei Prachtexemplare von je 13kg fanden den gelben Spinner zum anbeißen und füllen nun seine Gefriertruhe. Bei mir bissen nur männliche Fische (Milchner, 4kg), die hier abfällig Jacks genannt werden, an. Ich bin deshalb nicht traurig, da ich lieber auf den Sockeye Lachs warte.
Heute waren wir mit Rainbow-Charter halbtägig zum Heilbutt fischen (für Seniors $95). Eine gute Entscheidung, durch den auffrischenden täglichen Wind wurde die Fahrt, zu sehen an den immer blasser werdenden Nassenspitzen der wenig seefesten Teilnehmer, eine Tortur.. . Ich hatte mit Pillen vorgesorgt, etwas benommen machte mir der Seegang nichts aus, ganz schlimm erwischte es Mike. Im entscheidenden Moment sorgte er für das Anfüttern der Fische, obwohl streng verboten erfüllte ich seine Quote mit. Durch Norwegen nicht ganz unerfahren, gelang mir der Fang von 4 Prachtexemplaren von jeweils 16kg. Für Homer nur Standard, werden doch von Profis ab 140kg Heilbutt gefangen .... Ganz dumm ist es am Sonntag für einen amerikanischen Touristen gelaufen, er landete einen 158kg,  2,18m   Heilbutt und wäre damit wahrscheinlich der Sieger bei dem alljährlichen Heilbutderby geworden, hätte er das Teilnahmeticket mitbestellt...momentan steht der Rekord bei 146kg

15.06 - 19.06 Soldotna, (Soldotna River), 195km Durch den lang anhaltenden Winter scheint die Lachssaison etwas später zu beginnen. Es werden kaum Lachse gefangen. Die im Fluss aufsteigenden Lachse werden durch Sonarboote gezählt und sind weit unter der für diese Jahreszeit üblichen Quote, bisher 6000 Lachse in 4 Tagen, die Norm ist etwa 3000 am Tag.... so haben wir Zeit längst überfällige Reparaturarbeiten auszuführen. Am Trailer müssen ausgeschlagene Federhalterungen an den Achsen getauscht werden. Sie sind verantwortlich für den ungleichmäßigen Verschleiß an den Reifen. Die Ersatzteile dank einfachster Bauweise und an zig Tausend Anhänger in den USA vorhanden, kosten $28 und sind schnell ausgetauscht. Am Truck war der Ölwechsel sowie der Austausch der vorderen Kurbelwellendichtung und eine Dichtung am Getriebe fällig. Mit 4 Stunden Arbeit kostet das ganze $395 inklusive 12l Öl und Ersatzteile...

20.06-21.06 Clam Gulch, Deep Creek.  Die überall aufliegenden Prospekte über Freizeitaktivitäten auf der Kenai- Halbinsel entsprechen wohl besseren Zeiten, denn der Realität dürften sie nicht mehr entsprechen. So entpuppt sich die Suche nach den angeblich wohlschmeckenden Razer Clams (Rasier-Muscheln) als schweißtreibende Arbeit mit mäßigem Erfolg. Den Heerscharen von Muschelsuchern ist ein äußerst dürftiger Erfolg beschieden, der in keiner Weise zu dem unverhältnismäßigen Zeitaufwand steht. Wie denn auch, nach Eröffnung der Saison werden bereits die meisten Muscheln durch hier ansässige Chinesen geerntet...
Bereits nach 1 Stunde geben wir auf, keine einzig Muschel ließ sich von uns ausbuddeln, so beschlossen wir unser Glück am nahen Deep Creek beim Fliegenfischen zu versuchen... Hier war es aber auch nicht viel besser, mehrere Angler am Ufer warteten geduldig auf den ersten Biss. Mit verschiedenen Techniken wird hier gefischt, hauptsächlich mit Spinner und präparierten Lachseierklumpen. Auch hier das bekannte Lied, der Winter sei zu kalt gewesen darum sind noch keine Lachse da, was durch die lokalen Fischereibehörden mittels Fischzähleinrichtungen bestätigt wird.
Ein warmer Sommerabend geht mit Lagerfeuer zu Ende. Am nächsten Morgen das vertraute Geräusch, Nieselregen vermiest uns wie so oft den Tag, scheinbar haben wir ein "nasses" Jahr erwischt, denn letztes Jahr soll es ein Jahrhundertsommer gewesen sein.

21.06-29.06 Quarz Creek, Russian River CP,(Cooper Landing), 145km.  The Red's are running.... Endlich ist die Fangsaison auf den Red-Salmon (Sockeye) am Kenai - und Russian River eröffnet. Ab diesem Zeitpunkt ist auf den in der Umgebung liegenden Campgrounds kein Platz mehr ohne Reservierung zu bekommen, wir haben Glück und bekommen die letzten "first-come, first serve..." Plätze am Quarz Creek State Park in schöner Natur mit großzügig angelegten Stellplätzen ($18).

 

 

 

 

 

Überall stehen Warnschilder... mit Bären muss gerechnet werden... wir nehmen es nicht so ernst, schließlich wissen wir wie übervorsichtig Amerikaner sind ...
Endlich geht es auch bei uns los, wir sind auf der Strasse flott unterweg's als trotz regem Verkehr ein ausgewachsener Elchbulle (Moos) die Strasse kreuzt, ein entgegenkommendes Auto kann gerade noch mit qualmenden Reifen einen Zusammenstoß verhindern, keine 2m trennten die Fahrerin von dem trabenden Fleischberg... Bald ist der Parkplatz am freigegebenen Bereich zum Fischen erreicht, schnell eine freie Stelle gesucht, denn hunderte von Anglern stehen dichtgedrängt am Flussufer und überall wird der Ruf "Fish on!!" laut. Plötzlich kommt auf unserer Seite Unruhe auf und wir hören   "Baers, Baers..." zwei "Jungster" 4-jährige Braunbaeren (Grizzly), gerade von der Mutter entwöhnt, kommen trotz der vielen Angler gemächlich am Flussufer entlang und verschwinden im Wald... Alle Bären lieben Ingrid... um ein paar gute Fotos zu machen geht meine Frau den Weg am Ufer zurück, um unverhofft keine 10 Meter vor Ihr beide Grizzly anzutreffen... fast wie im Zoo nur das Gitter fehlt... Die beiden Grizzly lassen sich durch die anwesenden Menschen nicht beeindrucken, ausgiebig wird eine Wasserstelle am Parkplatz inspiziert.

 

 

 

Am nächsten Tag gehen wir ein Stück Weg am Ufer des Russian-River flussaufwärts um dort eine gute Stelle zu finden. Auch hier Fehlanzeige, kein Lachs findet meine Fliege zum anbeißen.... wieder die Warnrufe "Bear, Baer..." dann sehen wir sie auch schon, nicht weit von uns, zwei Grizzly, alles flüchtet ins Wasser...wir fotografieren, doch schnell wird uns klar die Lage wird ernst... zur Freude aller muss ich Ingrid huckepack über das knietiefe Wasser tragen, keine Chance, die Strömung ist zu stark, um nicht ein Vollbad zu nehmen, muss meine Frau unter Beifallklatschen in das kalte Wasser... wir hoffen, wenigstens eines der zahlreichen Bilder von uns zu bekommen. Jetzt wissen wir, die Warnschilder "Baer Country" sind ernst zu nehmen, denn bisher verging kein Tag ohne auf Grizzly zu treffen. Auf der Kenai-Halbinsel soll es durch die zahlreichen Lachsflüsse über 600 Grizzly und 3000 Schwarzbären geben....

Bei mir mag es nicht so recht klappen, Mike hat schon wieder mehr Glück, innerhalb kurzer Zeit landet er zwei Red's (Sockeye Lachs). Was ich auch versuche, es klappt nicht, es ist zum verzweifeln, dabei sehen meine Würfe richtig elegant aus, ein Alaskaner hat ein erbarmen und weiht mich in das Geheimnis ein...denn der Fisch sobald er vom Meer in die Flüsse aufsteigt frisst nichts mehr, die Farbe der Fliege ist völlig egal, die Technik ist entscheidend. Ein Lachs schwimmt mit offenem Maul und am Grund des Flusses, die Kunst ist, dabei den Beissreflex des Fisches auszunutzen und im richtigen Moment die Fliege in sein geöffnetes Maul zu plazieren und einen Anbiss auszuführen. Diese Art des Fischens (snaging = anreißen) ist nur hier und in der Lachsaison erlaubt, denn viele Fische werden dabei von unzähligen Haken verletzt. Einige Änderungen an der Angel und die Technik bringen schließlich den erhofften Erfolg, ich habe endlich den Trick raus, leider muss ich aufhören.... da ich nicht unbedingt die nächsten Monate nur noch Lachs essen will....

30.06-04.07 Seward, 165km. Die Einwohner von Seward leben größtenteils von den zahlreichen Touristen, die entweder mit der Eisenbahn von Anchorage oder per Kreuzfahrtschiff eintreffen. Dementsprechend ist das Freizeitangebot, zahlreiche Charterfirmen für Fischfang oder Sightseeing per Flug oder Boot sind vertreten. An den einzigen 2 perfekten wolkenlosen Sonnentagen gönnen wir uns je einen Flug über das 160 km lange Harding Eisfeld und eine mehrstündige Wildlife - Bootsfahrt, bei der zahlreich Pottwal und Orca zu beobachten sind.

Den größten Besucheranteil aber stellen hunderte von Camper, die auf Gemeinde - Stellplätzen entlang der Uferstrasse stehen. Viele Alaskaner haben sich für den Sommer einen Platz reserviert, um dort ihre Freizeit mit Fischen zu verbringen. Für die kostenlose Ver/Entsorgung, stehen mehrere Dumpstationen zur Verfügung. Da ohnehin jeder Camper mit einem Generator ausgestattet ist, kann man hier mehrere Wochen stehen. Amerikanische Camper sind rücksichtsvoll, wenige Regeln sind notwendig um das Zusammenleben von hunderten Campern zu gewährleisten. Obwohl jeder dritte Camper Hundebesitzer ist, muss man nicht befürchten auf eine der hinterlassenen "Tretminen", im Gegensatz zu deutschen Stellplätzen, zu treffen... Die Anzahl der Camper ist schwer schätzbar, aber es sind sicher über 4000 Wohnmobile, verteilt auf 10 Stellflächen, ($15/Tag) die bei minimalen Investitionskosten der Gemeinde ein hübsches Sümmchen einbringen...  Was hier ohne großen Aufwand über Selbstregistrierung funktioniert, wäre bei uns kaum vorstellbar, denn es soll ja schon der Gedanke an einen möglichen "Wasserdiebstahl" eines Wohnmobileigner's einigen Kommunalpolitikern schlaflose Nächte bereiten.... 

05.07-10.07 Portage Glacier - Talkeetna - (Hatcher Pass), Denali, 450km. Es scheint tatsächlich als hätten wir die letzten Sonnentage erwischt, ein grauer Wolkenhimmel mit Nieselregen bei mäßigen Temperaturen bestimmt wieder die Wetterlage. So beschränkt sich unser Aufenthalt im Portage Glacier Nationalpark auf das Visitor Center um bei dem obligatorischen Informationsfilm die Schönheiten des National Parkes zu erahnen. Auf dem George Parks Hwy geht es nun nordwärt's Richtung Fairbanks um den Denali Nationalpark zu besuchen.

Den Zischenstop in Talkeetna nutzen wir für einen Abstecher zum Hatcher Pass und den Besuch des Independence Goldmine State Park. Über ein langgezogenes durch Geltscher geformtes Tal zieht sich die Strasse auf 1800 m mit grandiosen Ausblicken, sofern die tiefhängenden Wolken dies zulassen. Der Rundgang auf der 1951 stillgelegten  Independence Goldmine erklärt anschaulich, wie das Gold aus dem Granitgestein der umliegenden Berge gewonnen wurde. Noch immer sind hier Minen im Betrieb, die goldhaltiges Gestein abbauen und mittels Chemikalien, das Gold daraus gewinnen. Mit einer staatlichen Lizenz ist es Privatpersonen gestattet, an einigen Bächen nach Gold zu suchen, das sich  im Laufe der Jahre aus dem Gestein ausgewaschen und nun als Nugget oder Goldkorn im Flussbett zu finden ist.

 

 

Denali, National Park. Als die größte Enttäuschung aller bisher besuchten Nationalparks entpuppte sich der Besuch des populären Denali Nationalparkes. An und für sich bietet der Park durch seine Tundraartige Hochebene, verschiedene Gebirgsstrukturen mit einer Vielzahl von Wildtieren, eine großartige Kulisse, es steht aber der Transport mittels Shuttlebus im krassen Gegensatz zu den hochgesteckten Erwartungen die allgegenwärtigen Werbeversprechen des Parks suggerieren ...  Da nur die ersten 24 km des Parks für den privaten Verkehr freigegeben sind, ist man gezwungen, entweder den Parkbusservice $29 (Eielson) oder einen Tourbusservice $129 (inkl. Lunchpaket) zu buchen. Egal für welche Variante man sich entscheidet,  im bekannten Stil einer Disneyworld  - Bustour werden je nach gebuchter Strecke die Fahrten absolviert. Um die Insassen bei Laune zu halten werden Geschichten des Parks und besonders viele vergangene Wildbegegnungen zum Besten gegeben. Natürlich wird bei Sichtung von Wildtieren gehalten, dabei darf aber weder der Bus verlassen, noch die Hände zum fotografieren aus dem Fenster gehalten werden. Trotz dieser Reglementierung reagieren die anwesenden Amerikaner richtig euphorisch, auch wenn mangels zoomstarken Objektivs die Tiere auf späteren Fotos kaum erkennbar sind, da sie sich meistens weit entfernt vom Bus befinden... Allerdings sollte fairerweise dabei nicht unerwähnt bleiben, dass diese Reglementierung ein Beobachten der Tiere erst ermöglicht, da sie im laufe der Jahre ihre Scheu gegenüber den Bussen verloren haben. Kurioserweise aber zeigten sich fotogene Caribous (Nordamerik. Ren) und Moosbullen (Elch) in unmittelbarer Nähe zur Strasse, in dem für privaten Verkehr zugelassenem Parkteil....
Fazit, für uns ein Reinfall, nur echte Tourengänger die mit Zelt unterwegs sind werden die Schönheiten und Tierwelt des Parks erleben können.

12.07-14.07 Nenana - Fairbanks - Tok, 450km. Seit 1971 kann man sogar Online bei einer kuriosen Lotterie die Nenana Ice Classic mitmachen. Dabei muss Datum und Uhrzeit, bei dem das Eis des Tanana Rivers bricht, vorausgesagt werden.
Mit Fairbanks - der drittgrößten Stadt in Alaska - erreichen wir den nördlichsten Punkt unserer Reise.  Überraschend sind hier die Temperaturen durch das Kontinentalklima bestimmt, ausgesprochen mild. Trockenes Wetter mit wenig Schneefall und zwischen 0° und -25° im Winter bestimmen das Klima. Die Stadt begründet ihre Entstehung neben Dawson City ebenfalls durch reiche Goldvorkommen (1902). Noch heute sind einige Minen in Betrieb, die Gold in dem abgelagerten Gestein der Zuflüsse des Tanana abbauen. Weit mehr Geld wird aber mit dem "Schwarzen Gold" verdient, das in einer Pipeline aus dem Norden Alaskas zum Verladen nach Valdez geleitet wird.

 

 

 

Von Fairbanks geht es nun über den Richardson Hwy A2 über Delta Junction südlich nach Tok.
Bei einem kurzen Zwischenstopp in "North Pole" der Beweis, es gibt ihn doch....  zumindest hat er hier seine Postadresse..     Santa Claus, St. Nicholas Dr 1, 99705 North Pole, Alaska.
Die Strasse verläuft ohne landschaftliche Höhepunkte entlang des Tanana Rivers. In Delta Junction endet wie ein unübersehbares Monument ausweist, offiziell der Alaska Highway (2380km), die 150km des Richardson Hwy nach Fairbanks werden aber dennoch dazugezählt. Tok auch Sleg Dog Capital of Alaska genannt, ist bekannt für seine Schlittenhunde und deren Rennen im Winter, deshalb ist es auch nicht verwunderlich, wenn einem plötzlich auf der Strasse ein Schlitten mit Rädern begegnet, denn es dient dem Training der Hunde,
Yukon Quest International Sled Dog Race (Fairbanks - Whitehorse 1646 km)
Iditarod Trail Sled Dog (Anchorage - Nome 1757 km).

 

 

 

 

 15.07 - 18.07.08 Tok - Haines Junction - Haines 750km.  Bei Mile Post 217 überqueren wir die Grenze nach Kanada (Yukon). Die Straßenführung folgt einem riesigen ehemaligen Gletschertrog, mit Permafrostboden und moorartiger Tundra. Nach Begradigung der Humusschicht werden wärmedämmende Isoliermatten verlegt die eine Wegetrasse in dem moorartigen Gelände erst ermöglichen. Die Erwärmung der Asphaltdecke wird dadurch abgeschirmt, um ein Auftauen der Eisschicht und ein Absinken der Straßentrasse zu verhindern. Naturbedingt werden durch diese Bauweise ständig Reparaturen durch Frostschäden oder Verwerfungen im Permafrostboden nötig, die Folge davon sind Straßenarbeiten über mehrere Kilometer, die im Konvoi bewältigt werden müssen. Egal wie man es trifft, bei Sonne, feiner Staub, der durch alle Ritzen dringt oder bei Regen, der ein völlig verdrecktes Gespann hinterlässt, wir durften beide Varianten kennen lernen......
Eigentlich sollte der Abstecher über die Dalton Trail  Road von Kanada (British Columbia) nach Haines, 240km, (Alaska) über den Chilkat Pass mit faszinierendem Panorama über eine weite baumlose Hochebene und den Abstieg zum Chilkoot Inlet (Fjord) und einem geplanten Besuch des Glacier Bay National Parks einen Abschluss von Alaska bilden, so machte uns, wie so oft die 100% Luftfeuchtigkeit einen Strich durch unsere Planung. Bei tiefhängenden Wolken und Nieselregen kann man die Naturschönheiten um Haines nur anhand der aufliegenden Prospekte erahnen. Sogar den zahlreichen Bären die sich angeblich jeden Nachmittag ihre Lachsration am nahen Chilkoot River holen, scheint es zu nass zu sein, denn außer frische "Bärenhäufchen" im Chilkoot State Park Campground ist von ihnen nichts zu sehen.
Pünktlich legt das Fährschiff der Alaska Marine Highway in Haines ab. Mit dem Schiff über den Lynn Canal Fjord nach Skagway sind es 25km, aber auf dem Landweg 526km (1 Stunde Fahrzeit, $201 für 14m Gespann).

 19.07. - 20.07. Skagway.  Der Wettergott hat ein Einsehen, nach 14 Tagen Regen in dieser Region, scheint sich nun die Wetterlage etwas zu bessern.
Durch die zahlreichen Touristen die per Kreuzfahrtschiff nach Skagway kommen ist dem Ort das Schicksal vieler Goldboom-Towns, in die Vergessenheit zu verfallen, erspart geblieben. Zwar wurden die restaurierten Häuser in Schmuck - und Souvenirläden, die auf das gutbetuchte Klientel der zahlreichen Kreuzfahrtschiffe warten, umfunktioniert, aber dadurch wurde der Ort und die Zugverbindung (Withe Pass& Yukon Railroad) über den Withe Pass nach Withehorse (Kanada), weitgehend dem Original erhalten. Immerhin entstand aus dem Nichts ab 1897 als Sprungbrett für den Goldrush am Klondike, eine der größten Städte Nordamerikas. Für über 100000 Glücksritter, die per Schiff aus San Francisco kamen und über den Chilkoot Pass oder White Pass nach Withehorse und zum Klondike weiter zogen, war Skagway die Zwischenstation zu den Goldfeldern. Allerdings wurde durch findige Geschäftemacher weit mehr Geld an den Goldsuchern verdient, als diese Gold fanden. Schon damals war der Traum vom großen Goldfund eine gewaltige Illusion, denn nur wenigen war das Glück beschieden durch Gold reich zu werden.
Dies hat sich in Skagway bis heute erhalten, denn über 21 Juweliergeschäfte, 25 Souvenirläden und eben so viele Tourveranstalter warten auf die täglich einfallenden Kreuzfahrtschiffe, um allen erdenklichen Made in China - Kitsch aus der Goldrush Vergangenheit anbieten.

21.07.-22.07.08 Skagway (Klondike Highway) - Carcross - Watson Lake, 515 km. Bei woklenverhangenem Himmel verlassen wir Skagway um über den Klondike Highway Richtung Kanada zu fahren. Die Strecke, die in den Goldrush-Jahren auch Dead Horse Trail genannt wurde, weil über 3000 Tiere dort verendet sein sollen, führt über den 1025 m hohen Withe Pass. Wie so oft lässt sich der Anstieg des Passes nur erahnen, denn dichte Wolken verhindern die Sicht auf einer der schönsten Panoramastrassen im Kanadischen Norden. Kurz nach der Passhöhe überqueren wir die Kanadische Grenze und mit Abstieg des Passes erwartet uns strahlender Sonnenschein mit grandioser Berg - und Seenlandschaft. Bei Carcross (Caribou Crossing) trafen sich für die Goldsucher zwei der wichtigsten Eisenbahnlinien (Withe Pass Line und Yukon Railroad) um nach deren Eröffnung (1903) Material von Skagway nach Withehorse zu befördern. Über die Tagish Road treffen wir bei Jakes Corner auf den Alaska Highway dem wir bis Watson Lake folgen.
23.07.-26.07  Cassier Junction (Cassier Highway) - Stewart, 640km . Von Watson Lake fahren wir nun auf dem Cassier Hwy (37) südlich nach Stewart. Die ersten Kilometer sind geprägt durch Baustellen die durch endlose Waldgebiete führen. Beim Boya Lake, 85km einem idyllischen See aus kristallklarem Wasser finden wir einen Stellplatz diekt am Ufer. Es sind nur vereinzelt Fahrzeuge unterwegs, aber auch keine Wildtiere lassen sich auf der Strecke zum Kinaskan Lake, 285km blicken. Hyder, AK, 270km. Es ist spürbar wärmer geworden, damit nehmen aber auch die Plagegeister, Mücken und No-sems-ems Flies (Kribbelmücken) zu. Nur noch mit viel Mückenspray kann man sich unbehelligt bewegen... Wir sind frühzeitig aufgebrochen, die Strasse führt durch eintönige endlose Wälder, das schätzen aber die zahlreichen Schwarzbären, die sich hauptsächlich vegetarisch ernähren und immer wieder am Strassenrand beim Fressen zu beobachten sind.

Über einen Abzweig des Cassier Hwy (37A), der einem Gletscherfluss des Baer Glacier der Coast Mountain in einem Canyon mit hohen Felswänden folgt, erreichen wir Stewart, BC Kanada und über die offene Grenze, den südlichsten Ausläufer Alaskas die ehemalige Goldgräberstadt Hyder, AK. Wenn auch das "lebendige" Gost-Town Hyder nur ein Wurmfortsatz von Stewart darstellt, so ist hier amerikanischer Boden. Das wäre noch keinen Besuch wert, würde nicht in Hyder eine besondere Attraktion geboten. Nur hier lassen sich beim jährlichen Lachszug in den Flüssen (Mitte Juli bis Mitte September) Bären hautnah und gefahrlos beobachten. Dafür wurde extra ein Holzsteg ein kurzes Stück am Bear Creek in einem National Park gebaut. Auch wenn bisher das große "Gedränge" der Bären mangels Lachsangebot ausgeblieben ist, so hatten wir trotzdem Glück einige hungrige Grizzly's beim erfolgreichem Fischfang zu sehen.
Über die unbefestigte Schotterpiste einer ehemaligen Minenverbindungsstrasse - mit grandiosen Ausblicken - kommt man direkt in die Nähe des Salmon Gletschers. Obwohl von Hyder keine einzige Verbindung außer die Strasse nach Stewart, Kanada existiert, muss ein Grenzposten in Kanada überquert werden, bei dem gewissenhaft die Einreise kontrolliert wird. Hier lässt wohl, als kleine Rache für die amerikanischen Grenzschikanen gegenüber Kanadischen Staatsbürgern, die Politik ihre Muskeln spielen....

27.07.-30.07 Hyder, AK - (Yellowhead Highway) Jasper/Banff NP, 940km. Ohne nennenswerte Höhepunkte verläuft die Route auf den Yellohead Hwy, unterbrochen von einigen Ortschaften die von Indianern bewohnt werden. Am Bulkley River haben die Indianer das Recht mit Kescher an langen Stangen Lachse aus den Stromschnellen des Flusses zu fangen. Nach Houston haben wir endgültig die Gebirgslandschaft verlassen und die Seenplatte des Interior Plateau wird erreicht. Ab hier wieder gewohnte Bilder, Farmland mit Kühen auf der Weide ... fast europäisch... nur etwas größer...
Uns fallen die vielen Häuser mit Schild  "Zu Verkaufen" auf, auch hier verlangen Arbeitslosigkeit und hohe Spritpreise ihren Tribut.  Hier trennen sich auch unsere Wege, Mike und Monique fahren nun östlich, um zurück nach Montreal zu fahren.

30.07-02.08.08 Jasper/Banff National Park. Wie so oft auf dieser Reise, graue dichte Regenwolken versperren die Sicht zu den Gipfeln der kanadischen Rocky Mountains. Viele Leihwohnmobile mit deutschen und Schweizer Urlaubern sind unterwegs. Alle Plätze mit Stromanschluss im Nationalpark Campground Whistler sind belegt, so müssen wir auf einen "Dry" Platz ohne Komfort ausweichen. In der Nacht wird es durch einen Kälteeinbruch bitterkalt (4°), die Temperaturen werden von den Gletschern des Columbia Icefield bestimmt. Am nächsten Morgen, Sonne (28°), wir nutzen den Tag zu einem Besichtigungsausflug in die grandiose Bergwelt der Rocky's. Die Wapiti (Nordamerikanischer Großhirsch = Elk), bewegen sich ungeniert auf dem riesigem Campground des Nationalparks.
In der Nacht das vertraute Geräusch, Regen und Nässe bestimmen den nächsten Tag. Wir beschließen weiter nach Banff zu fahren. Schnell wird uns klar das war keine gute Idee, am 1. Montag im August feiert fast ganz Kanada einen der wichtigsten Freiertage, verlängertes Wochenende.... ganz Kanada scheint unterwegs zu sein,  die meisten Campingplätze sind voll. Schließlich ergattern wir noch ein Plätzchen in einem State Park...   Schön langsam haben wir von dieser Ecke, Kanadas, die Nase voll.....   St. Moritz,  Zermatt pur,  mondäner geht es kaum noch... so arrogant benehmen sich auch die Leute... Überhaupt fällt uns der Unterschied zwischen den freundlichen Amerikanern und den Kanadiern auf, fast empfinden wir es wie zu Hause...

03.08-05.08.08 Radium Hotsprings - Roseville (Kanada/USA) 365km. Wir sind vor den Menschenmassen in Banff geflüchtet und haben in der Nähe einer Thermal Quelle ein Plätzchen in einem Provincial Campground gefunden. Von Erfrischung kann natürlich in dem Thermalbad (40°) keine Rede sein, noch dazu hat uns 140km östlich aber abseits der riesigen Eismassen des Columbia Gletscherfeldes der Sommer plötzlich eingeholt hat.
Auf dem Weg Richtung Montana liegt Fort Steele (Fort Steele Heritage Town), das nun als lebendiges Museumsdorf einen Einblick in die Goldrush-Zeit um 1888 am Wild Horse Creek gibt. Unseren letzten Tag in British Columbia, Kanada, verbringen wir am Koocanusa Lake.

06.08.-08.08.08 Glacier Nationalpark (International Peace Park) 165km. Am Grenzübergang Roseville, nach USA werden wir vom Zoll streng kontrolliert, obwohl wir uns genau an die Vorschriften gehalten hatten. Keine verbotenes Obst, doch hier muss auch pingelig genau das Gemüse deklariert werden. Mit einer Ermahnung beim nächsten mal genauere Angaben zu machen durften wir passieren. Zwar lächerlich, aber wegen einer Zwiebel zu viel, kann es bei der nächsten Wiedereinreise in die USA, ernste Schwierigkeiten geben.

Gletscher gibt es im Glacier Nationalpark schon lange keine mehr, dennoch gehört die Nationalparkstrasse "Going to the Sun Road" zu einer der schönsten Hochgebirgsstrassen Nordamerikas. Bärenkraut kann man ebenso wie die weisse Bergziege (Mountain Goat) über 2000m antreffen.

09.08.-12.08.2008, Flathead Lake - National Bison Range - Yellowstone Nationalpark 950km.   Entlang des Flathead Lake, führt unsere Route zur National Bison Range, das 1908 geschaffen wurde um die Bison in Nordamerika vor der Ausrottung zu bewahren. Einst bevölkerten Millionen von Bison die Prärien Nordamerikas, durch den Bau von Eisenbahnen wurden Büffel als billige Fleischquelle und die Haut für Leder genutzt, dabei wurde die gesamte Büffelpopulation fast an den Rand der Ausrottung gebracht. Heute kann man hier, neben dem Yellowstone Park (3500 Tiere) und dem Custer State Park (1300), etwa 500 Bison in ihrer natürlichen Umgebung hautnah erleben. Ein Hauch von Afrika vermittelt die Nordamerikanische Graslandantilopen (Pronghorn) die ebenso im Park anzutreffen ist.

13.08.-19.08.08  Yellowstone Nationalpark - Grand Teton.   


Link zum Yellowstone Nationalpark - Grand Teton.     

  LINK zum Yellowstone NP u. Grand Teton


20.08.-22.08.08 Cody - Devils Tower, 650km. Wir verlassen den Yellowstone Nationalpark auf der östlichen Route und fahren in das Städtchen Cody, die Hauptkultstätte des William Frederick Cody, besser bekannt als "Buffalo Bill". Das Buffalo Bill Historical Center ist einen Besuch wert, neben "Buffalo Bill's" Legende, die Kultur von Prärieindianer kann man dort eine riesige Waffenausstellung bewundern. Jeden Tag, um 18:00 Uhr wird vor dem historischem Irma-Hotel eine Shuting-Show mit viel Ballerei geboten. Wyoming ist in der Bundesstaat der Cowboys, mit vielen Ranchen und Rinderherden. Eine sehr schöne Bergroute (14A) führt über die Bighorn Mountain die durch ihren steilen Anstieg auf 2485m bei Hitze das Fahrzeug fordert. Östlich wird die Landschaft Zusehens flacher, es beginnen die Weiten der Prärie. Aus der Umgebung gut sichtbar, erhebt sich aus grauem Säulenbasalt der Teufels Turm (Devils Tower), der erkalteten Kern eines frühzeitlichen Vulkanes. Über die Interstaate I-90 erreichen wir nach 240km in South Dakota das Städtchen Deadwood in den Black Hill.

23.08.-27.08.08 Deadwood - Mount Rushmore - Custer State Park. 320km. In dem ehemaligen Goldtown, Deadwood, ist es wieder schwer einen Campingplatz zu bekommen. Am Wochenende sind die alljährlichen Cool Deadwood Nights, ein Event mit Oldtimershow und Openairkonzert bei dem neben verschiedenen Rockgruppen, the Herman's Hermit's und Bay City Rollers zu hören waren. Hier wurde 1876 im Salon No.10, Wild Bill Hickok, der legendäre Gesetzeshüter, während eines Pokerspieles mit Calamity Jane, erschossen. 
Schon von weitem beeindrucken die Köpfe aus Granit, der Präsidenten Washington, Jefferson, Lincoln und Roosevelt am Mount Rushmore National Memorial. Das gigantische Gegenstück dazu, Denkmal aller North American Indians, das Crazy Horse Memorial, lässt sich bereits erahnen, noch ist aber nur eine riesige Baustelle zu sehen. Über den Needles Highway, der durch ein spektakuläres Felsnadel-Gebiet aus Granitgestein führt, fahren wir in den Custer State Park. Dort kann man über 1200 Büffel (Bison) bewundern.

28.08.-30.08.08 Rapid City - Wall - Badlands Nationalpark, 270km. Bei Rapid City fahren wir auf der Interstate I-90 Ost. Entlang des Highways machen Schilder auf den Wall Drug Store aufmerksam. Um auf sein Geschäft in einem Kaff neben dem Highway aufmerksam zu machen, bot der Inhaber kostenlos Eiswasser und den Kaffee für 5Cent an. Das gibt es heute noch, mittlerweile aber wurde aus dem kleinen Geschäft eine Institution, wo es alles zu kaufen gibt.
Der National Park Badlands (Schlechtes Land) entstand als dieser Teil Nordamerikas noch ein Meer war. An den Ufern davon lebten die ersten Säugetiere, die nun als Fossilien in den Sandstein-Formationen zu finden sind. Durch Erosionen kann man die Erdgeschichte in verschiedenen farblichen Sandschichten bewundern.

31.08. - 02.09.08 1880 Town - Mitchell - Hwy 81 370km.  Direkt an der Ausfahrt der I-90 liegt das 1880 Town, eine Ansammlung von alten Gebäuden aus South Dakota, die bei einigen Filmen als Kulisse genutzt wurden. Der Film "Dancer with Wolves" (Der mit dem Wolf tanzt), mit Kevin Costner, wurde hier und in den Prärien von South Dakota gedreht. Viele Requisiten daraus sind hier ausgestellt..
In Mitchell ist der kuriose Kornpalast zu bewundern. 1892 wurde zum erst Mal ein Gebäude mit Korn, Mais und Stroh verkleidet, diese Tradition wird nun jedes Jahr mit wechselnden Motiven weitergeführt. Über den Highway 81, Süd verlassen wir nun South Dakota, es sind noch 1800km bis Houston, TX.
Beinahe hätte ich ein Tier der Prärie vergessen, den Prairie Dog, der in Kolonien fast überall anzutreffen ist.

03.09.-11.09.08 "Heimfahrt" 1800km. Die "Heimfahrt" nach Texas, über Highway 81, Interstate I-35 und I-45 (South Dakota, Nebraska, Kansas, Oklahoma und Texas) verläuft vollkommen unspektakulär. Im Süden von South Dakota, in Nebraska und Kansas sind nur noch riesige Maisfelder entlang des schnurgeraden Highway's zu bewundern. In Houston bringen wir wie geplant unseren 5th Wheeler in ein Storage und unseren Truck zu unserem amerikanischen Freund. Eine interessante Reise geht zu Ende, wir haben viel erlebt und viele nette Menschen kennengelernt. Zuhause erwartet uns ein Berg von Arbeit. Aber bald heisst es wieder "On the Road again....", den die nächste Reise ist schon geplant.....

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