Prinzipielles: Auf dieser Webseite stelle ich meine Navigationslösung, bei Wohnmobilreisen, mittels GPS (Global Positioning System) vor. Ich erhebe nicht den Anspruch die beste technische Lösung verwirklicht zu haben, aber geboren aus langjähriger Praxis stellt meine pragmatische Lösung, die flexibelste Art der GPS unterstützten Navigation dar. Dabei wurden Investitionskosten, Handhabung, Bedienbarkeit und Flexibilität berücksichtigt.
Als Grundlagen dienten für mich die Anforderungen wie sie sich bei Wohnmobilreisen ergeben.´

Im Gegensatz zu den Anforderungen eines Auslieferfahrzeuges (Address to Address Routing, Turn by Turn Routing) bei dem optimierte Routen eher im Vordergrund stehen, ist für mich die flexible Routengestaltung in Abhängigkeit von Sehenswürdigkeiten, Camping- und Stellplätze, Ent-/Versorgung, günstige Tankstellen, Vermeidung von Mautstrassen und Durchfahrt - Restriktionen aufgrund der Fahrzeuggröße von entscheidender Bedeutung. Auch auf die Stimme von "Susi" oder einer 3D Routen-Darstellung kann verzichtet werden.

Dabei wurde mehr Wert auf importierbare Point Of Interest (POI), direkte Eingabe von GPS Positionsdaten,  Darstellung von Informationen (Camping- und Stellplätze, Ent-/Versorgung), ausreichender Größe der Displaydarstellung, Aktualität und Kosten sowie Handhabung (Ein/Aus Zoomen) des Kartenmaterials, gelegt. Nebenbei sollten Informationen über Campingplätze und Routenbeschreibungen die es auf DVD oder im Internet frei Verfügbar sind, abrufbar sein.

Technische Lösung: Die Wahl viel dabei auf einen CarPC  auf der Basis eines Notebook mit externen 9'' Zoll Bildschirm, Keyboard und Funkmaus mit stabilisierter 12V Stromversorgung. Als GPS Positionsempfänger wird ein Garmin GPSmap 60csx mit externer GPS/GSM Kombi-Antenne auf dem Wohnmobildach (Europa) oder externer Garmin GPS Antenne (US-Truck), die in Häuserschluchten oder engen Täler für einwandfreien Satellitenempfang sorgen, verwendet.

Natürlich eignen sich auch USB - SiRFstarIII GPS-Empfänger, die für die Navigationssoftware die nötigen GPS Positionsdaten generieren. Das GPSmap 60csx verfügt über exzellente Satelliten - Empfangseigenschaften, insbesondere im dichten Blätterwald, spritzwassergeschützt und mit Autorouting - Fähigen Kartenmaterial. besonders für alle Arten von Outdoor Aktivitäten, geeignet ist. Die Investitionskosten der Hardware, gerechnet auf 5 Jahre, belaufen sich auf ca. €1200 wobei zu berücksichtigen ist, dass in der Regel die benötigte Navigationssoftware ca €400 (Europa, USA, Mexiko) sowohl zum Navigieren als auch zur Routenplanung verwendet werden kann. Aufgrund der restriktiver Garmin Lizenzpolitik (Geräte gebunden), wurde weitgehend auf eine GPSmap - Software verzichtet. Diese sind auch nicht wirklich nötig, da das Display des Garmin GPSmap 60csx ohnehin zu klein, für eine vernünftige Routenführung, ist. Anderseits erhält man ein vielseitiges Handheldgerät das vielseitig (Outdoor, Boot etc.) einsetzbar ist.

Navigations Software: Typische Navigationsgeräte haben für mich den Nachteil dass eine Routenplanung kaum möglich ist. Dazu haben sie den Nachteil, während der Navigation, entweder nur eine 3D Ansicht oder ein zu kleiner Kartenausschnitt zu ermöglichen. Die Turn by Turn Navigation ist in Stadtgebiete hilfreich, da nur die nötigen Informationen für die Fahrstrecke angezeigt werden aber stellt sich bei Überlandfahrten als nicht sehr praktikabel dar. Ich persönlich ziehe daher die Landkartensicht in Fahrtrichtung vor. Dabei lasse ich mir in einem freiwählbaren Korridor der Reiseroute wichtige Point Of Interest (POI) anzeigen. Diese werden von mir selbst oder durch das Internet über frei verfügbare Daten, erstellt und geladen. Die Auswahl fiel deshalb auf Routenplaner mit GPS Navigation und Autorouting für Europa:  MS AutoRoute, Falk Reisemobil, Garmin MAPsource Europa,  für Nordamerika.  DeLorme Street Atlas, MS Streets&Trips, Garmin MAPsource mit North America (Kanada, USA, Mexico)
Für Nordamerika gibt es entsprechende Overlays, für alle gängige Navigationssysteme frei im Internet erhältllch.

Navigation Praxis:  Der Vorteil dabei ist, die Routenplanung kann in Ruhe mit Besichtigungspunkte, Tank - und Ruhestopps, Fahrstrecken und Fahrzeit und Übernachtungspunkte den Bedürfnissen entsprechend ausgearbeitet werden. Navigation ist natürlich auch ohne Routenführung möglich, denn ein entscheidender Vorteil der GPS unterstützten Navigation ist die Darstellung des momentanen Standortes das oftmals wichtiger als das Ziel ist. Bei Routenführung ist die Neuberechnung des Zielpunktes bei verlassen der vorgeschlagenen Route selbstverständlich. Über einstellbare Parameter lässt sich die Navigationssoftware optimal Konfigurieren und für den persönlichen Geschmack anpassen. Die Aktualität des verwendeten Kartenmaterials hängt natürlich in erster Linie vom Digitalisierungsgrad  (NAVTEQ, Tele Atlas) der verwendeten Reiseländer und deren Umsetzung im verwendeten Navigationskartenmaterial der Hersteller ab.

Wegpunkte oder was?: Eine Wegstrecke wird bestimmt durch zwei Wegpunkte (Start + Ziel). Je mehr Wegpunkte (Positionsdaten) desto genauer die Wegstrecke. Um aber Wegpunkte auf der Kartenfläche der Erde markieren zu können bedient man sich eines Rasters das über die Erdkugel gelegt wurde. Da zusätzlich noch Höhenangaben benötigt werden hat man sich auf ein auf der ganzen Welt üblichen, WGS84-Koordinaten System, für dreidimensionale Koordinaten geeinigt.

Das wohl am häufigsten verwendete globale System ist das der Längen- und Breitengrade auf dem WGS84-Ellipsoid, der Nullmeridian und der Äquator sind dabei die Referenzebenen. Die Erde ist demnach in 180 von Greenwich nach Osten und Westen verlaufende Längengrade und, vom Äquator aus beginnend, in 90 nach Süden und Norden verlaufende Breitengrade unterteilt. Die Einheiten des Systems können im Sexageimalsystem  (Grad: Minuten: Sekunden, Buchstabenindex zur Himmelsrichtung, 48°3’47’’ N, 11°40’51’’ O) oder Dezimalsystem (positive oder negative Grad mit Nachkommastellen, 48,06313 °N,  11,68088°O) angegeben werden. Über die Position (Signallaufzeiten) der Satelliten des Globalen Navigationsatellitensystem werden in GPS Geräte, die momentane Position des Empfängers berechnet und angezeigt. Damit ist jeder Punkt der Erde über das GPS Koordinaten festgelegt und kann in digitale Kartensysteme dargestellt werden. So zum Beispiel markieren diese Positionsdaten meinen Standort, 48,06313 °N,  11,68088°O.  Umrechnungsoftware für verschiedene Positionsdaten sind frei im Internet verfügbar.

Routenplanung: Alle Wege führen nach Rom, nur welchen nehmen, das ist die Frage, also steht am Anfang die Routenplanung. Wenn nur von A (Start) nach B (End) gefahren werden muss, kann man der Navigationsoftware über ihren Optimierungsalgorithmus (Schnellste, Kürzeste oder Bevorzugte) in Abhängigkeit der gewünschten Straßen (Autobahn, Mautstrecken, Fähren) die Routenwahl überlassen. Dabei wird bei einigen Routenplanern die Art des Fahrzeuges (Pkw, Lkw, Motorrad, Fahrrad, Fußgänger) berücksichtigt. Bei Reisemobilreisen ist dies aber nicht immer erwünscht, da in den meisten Fällen eine "Bevorzugte Straßenführung" gewählt wird. Nur durch setzten von Via und Stopp Punkten (Wegpunkte) kann entsprechend der gewünschten Routenführung, die Route geplant und damit später navigiert werden. Dies ist umso Aufwendiger je mehr Besichtigungspukte etc. (Stops = Wegpunkte) angefahren werden sollen. Selbstredend dass dabei die Aufenthaltsdauer oder die Art der Fahrtunterbrechung (Tankstopps, Übernachtung etc.) entsprechend der Route ausgewiesen werden kann. Wegepunkte können je nach benutzter Software direkt als Positionsdaten, Adressen, Orte oder durch Klick in den Kartendarstellungen als Start, End oder Via/Stops zur gewünschter Route dazu gefügt werden.

Navigation, In 300m Rechts ab... ... Wenn nun die Route feststeht, habe ich diese, mittels USB Stick der Navigationssoftware auf meinem Navigationssystem übertragen und gestartet. Der GPS Empfänger übermittelt über eine USB oder einer seriellen NMEA Schnittstelle, seine Positionsdaten der Navigations/Routensoftware. Nach Start der GPS Option der Software erscheint auf dem Bildschirm ein Symbol mit der aktuellen Standortposition des GPS-Empfängers. Nach Start Navigation, ertönt nun die Stimme von "Susi",  "in 300m Rechts, in die.....", das mag im dichten Stadtverkehr sehr hilfreich sein, nervt aber auf Überlandfahrten ungemein, wenn monoton der Hinweis "Auf I-40 bleiben...." ertönt. Darauf verzichte ich gerne und höre lieber Musik der zahlreichen Radiostationen. Durch Einstellungen kann erreicht werden, dass die Neuberechnung der Route, bei verlassen des Routenkorridor (Tankstops, Autobahnrastplatz) nicht sofort erfolgt. Auf Umleitungen oder Änderung der Routenwahl aufgrund von Besichtigungspunkte kann flexibel reagiert werden da einfach in die bestehende Route dementsprechende Wegpunkte gesetzt werden können.

Garmin NUVI765TC.   Seit Oktober 2009 navigiere ich zusätzlich mit einem Garmin NUVI 765TC.   Die Routenführung im praktischen Einsatz ist gut, sofern man sich auf den Hauptrouten bewegt.
Wie alle Geräte die für den amerikanischen Markt entwickelt wurden, fällt bei Nebenrouten eine typischer Fehler, bei der Routenberechnung auf. Denn für die Routenberechnuung  bevorzugt der Berchungsalgolrithmus grundsätzlich immer Autobahnen und Schnellstrassen. Dabei entstehen oft kuriose Streckenführungen die im Nirwana enden. Angeblich arbeiten die Garmin- Entwickler an diesen groben Fehler, um es auch für den Europäischen Markt gebrauchsfähig zu machen.

Selbstverständlich besitzt das NUVI 765TC einen SD Memory Card Einschub, um Karten und POI’s darauf speichern zu können. Dieses Feature ist sehr sinnvoll denkt man an die Radarwarner POI’s  die in vielen Ländern verboten sind und durch einen einfachen Klick, dem Gerät, bei einer sich anbahnenden Polizeikontrolle, entnommen werden kann.
Die POI’s lassen sich ohne großen Aufwand selber erstellen und mit einem einfachen Programm von Garmin, in das nötige Format umwandeln und auf das Nuvi 765 laden. Es können auch viele im WEB zur Verfügung stehende POI’s für CP, Stellplätze, Tankstellen etc. in die ausgearbeiteten Routen implementiert werden.

Eine Routenplanung ist bei dieser Art von Geräte ohne PC unterstützende Karten-Software nicht möglich. Die Routenerstellung bedarf ebenfalls Übung in der Handhabung und artet bei längeren Routenführungen immer in ein gefummele aus. Dies hängt mit der Aufgabenstellung des Gerätes zusammen, die ja in erster Line für (Address to Address Routing, Turn by Turn Routing) konzipiert wurde. Komfortabler kann eine Route mit Hilfe eines Zusatzpaketes von Garmin (Mapsource) erstellt werden. Dazu muss leider Mapsource und entsprechendes Kartenmaterial zusätzlich erworben und auf einen PC installiert werden. Auch mit dieser Art der Routenerstellung, ist das Arbeiten gewöhnungsbedürftig, da entsprechend viele Wegpunkte erzeugt und in der richtigen Reihenfolge in eine Route zusammengefasst werden müssen. Allerdings hat diese Vorgehensweise den Vorteil dass entsprechende POI’s (Wegpunkte) ebenfalls in die Route als Zwischenstopps implementiert werden können.

Danach muss die Route mit einem Ladeprogramm auf das Nuvi übertragen und dort unter  dem Menuepunkt, Eigene Daten, importiert werden. Nur über diesen Umweg lassen sich ausgearbeitete Routen auf das Nuvi überragen. Ebenfalls bieten die gängigen PC Routenplaner (MS Auto Route etc.) entsprechende Optionen um über Wegpunkte, Routen auf ein Nuvi übertragen zu können.
Eine weiter sinnvolle Ergänzung bieten außerdem die meisten Anbieter in ihrer Navigationssoftware, die Verknüpfung zu Google Streets oder Map. In der man Online, die in Google Earth befindliche Ansicht am eingetragenen Wegpunkt direkt anwählen kann.

Android oder Smartphone Navigation:   Zur Zeit in der Testphase, Bericht folgt!